Qualitätsprüfung roher Lebensmittel

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Dieser Artikel erläutert, wie man im lokalen Einzelhandel oder über einen Versand erworbene Lebensmittel prüfen kann, so daß eine Unterscheidung von denaturierter und einwandfreier Ware möglich ist. Einwandfreie Ware ist solche, die für eine ausschließliche Ernährung mit Rohkost geeignet ist, speziell für die Rohkost-Variante der instinktiven Ernährung. Die Kenntnis der Grundlagen der instinktiven Rohkost und Begriffen wie "Sperre" wird hier vorausgesetzt. Eine Übersicht von Lebensmitteln, die für die Rohkost nicht in Frage kommen, findet sich in dem Artikel Für die Rohkost ungeeignete Lebensmittel.

Einleitung und Definitionen

Als "reifungsfähig" (Fachausdruck: klimakterisch) werden im Folgenden Lebensmittel bezeichnet, die bei einer Temperatur um 20°C nachreifen. Dabei wird meistens Stärke in Zucker umgewandelt und es werden bestimmte Reifegase, z.B. Ethylen (chemische Bezeichnung: Ethen) und/oder Kohlendioxid, freigesetzt. Zu den reifungsfähigen Lebensmitteln gehören Ananas, Aprikosen, Avocados, Bananen, Birnen, Cempedak, Durian, Guaven, Honigmelonen, Jackfrucht, Kakis, Kiwis, Mangos, Nektarinen, Pepinos, Pfirsiche, Pflaumen, Sternfrüchte und Zitrusfrüchte. Zu den nicht reifungsfähigen Früchten gehören Brombeeren, Erdbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Kapstachelbeeren, Kirschen, Kokosnüsse, Litschis, Wassermelonen und Weintrauben.

Unter instinktiver Sperre, abgekürzt "Sperre" soll hier gegenüber dem vollen Umfang dieses Phänomens ein klares und eindeutiges Halt-Signal während einer Mahlzeit verstanden werden, das, wenn man es nicht beachtet, immer stärker und schließlich unerträglich wird.

Für jedes Lebensmittel gibt es einen spezifischen Temperatur-Bereich, innerhalb dessen es gelagert werden kann, ohne zu denaturieren oder anderweitig Schaden zu nehmen. Die Rand-Temperaturen dieses Intervalls werden mit Tmin und Tmax bezeichnet.

Erkennung einwandfreier Lebensmittel

In diesem Abschnittt sollen die Eigenschaften von einwandfreien, für die Ernährung mit Rohkost geeigneten Lebensmitteln kurz dargestellt werden, um einen Bezugspunkt für die Erkennung denaturierter Produkte zu haben. Rohe Lebensmittel hoher Qualität weisen folgende Merkmale auf, die vor dem Essen, während des Essens oder nach dem Essen zu beobachten sind:

  • die Schale hat die übliche Farbe dieses Lebensmittels
  • gute und schnelle Nachreifung, sofern reifungsfähig
  • so gut wie keine Fäulnis und kein Verderb, auch nicht nach Überschreitung des Punktes der optimalen Reife
  • intakte Zellenstruktur (nur bei festen Lebensmitteln)
  • trocknen ein statt zu verderben
  • tiefer und vielfältiger Geschmack, jede Frucht schmeckt anders
  • klare und eindeutige Signale des Ernährungsinstinkts, insbesondere klare Sperre
  • himmlische Phase beim Essen (richtige Auswahl vorausgesetzt)
  • große Zufriedenheit nach dem Essen
  • geräuschlose, unbemerkte Verdauung
  • neue Energie nach dem Essen
  • gute und lang anhaltende Wärmewirkung
  • positive Gedanken und neue Ideen nach dem Essen
  • man kann jederzeit mit dem Essen aufhören, ohne dies zu bedauern
  • schöpferische und liebevolle Stimmung nach dem Essen
  • hohe geistige und körperliche Leistungsfähigkeit nach Abschluß der ersten Verdauungsphase
  • geruchlose und wohlgeformte Ausscheidungen

Reife

Rohe Lebensmittel kommen in freier Natur in allen denkbaren Stadien der Unreife, Reife und Überreife vor. Der Reifegrad eines Lebensmittels ist unabhängig von seiner Qualität und wird daher hier getrennt erörtert. Merkmale guter Reife sind:

  • deutlich wahrnehmbarer Geruch (Intensität sehr stark von der Sorte abhängig)
  • typische Farbe
  • typische Festigkeit
  • der Kern löst sich leicht und vollständig vom Fruchtfleisch
  • Auftauchen von charakteristischen Flecken auf der Schale

Grundsätzlich gilt, daß Lebensmittel im Zuge der Reifung weicher werden. Die Farbe und Festigkeit reifer Früchte können aber in sehr großen Bereichen schwanken. Reife Birnen und Ananas können sehr fest sein, scheinbar feste, dickschalige Avocados können innen weich und reif sein. Es bedarf daher sehr viel Erfahrung, um diese beiden Reifekennzeichen einordnen zu können.

Es gibt etliche Früchte, die am Baum selten ihre volle Reife erlangen. Dies gilt für die meisten Sorten von Avocados, Bananen und Birnen. Man muß sie pflücken und nachreifen lassen und es ist kein Qualitätsmangel, wenn sie im Handel unreif angeboten werden.

Erkennung denaturierter Lebensmittel

Einige der folgenden Punkte setzen eine gute bis sehr gute Erfahrung mit rohen Lebensmitteln voraus, z.B. die Erkennung eines überstark riechenden Lebensmittels oder das Bemerken parasitärer Geschmacksnoten. Andere Punkte setzen voraus, daß man im Großen und Ganzen ausgeglichen und fertig entgiftet ist, also keinen hohen, therapeutischen Bedarf an einzelnen Lebensmitteln mehr hat. Beide Voraussetzungen sind bei Anfängern der Rohkost nicht gegeben. Sie tun sich daher erfahrungsgemäß sehr schwer, denaturierte Lebensmittel zu erkennen.

Optische Merkmale

Zu den optisch erkennbaren Merkmalen denaturierter Lebensmittel gehören:

  • kein Nachreifen
  • atypische Verfärbung
  • vorzeitige Fäulnis
  • Wettlauf zwischen Nachreifung und Verderb
  • Zerstörung der Zellenstruktur

Ein reifungsfähiges Lebensmittel, das nicht mehr nachreift, ist enzymatisch tot. Dies kann vorkommen, wenn es bestrahlt wurde oder sein spezifischer Temperatur-Bereich verlassen wurde.

Eine atypische Verfärbung der Schale kann auftreten, wenn ein Lebensmittel längere Zeit Temperaturen unterhalb von Tmin ausgesetzt wurde. Bananen, Cherimoyas und Mangos, die Frost abgekommen haben, verfärben sich meist grau bis braun und sind dadurch gut erkennbar. Ein kurzzeitiges, periodisches Anfrieren wie es typischerweise bei schlecht eingestellten Kühlschränken vorkommt, hinterläßt jedoch in den meisten Fällen keine sichtbaren Spuren.

Vorzeitige Fäulnis weist auf ein gestörtes Gleichgewicht aller Inhaltsstoffe eines Lebensmittels hin und tritt häufig bei ungeeigneter Düngung der produzierenden Pflanzen auf. Sie kann aber auch vorkommen, wenn ein Lebensmittel über Tmax erwärmt oder unter Tmin gekühlt und damit teilweise oder ganz denaturiert wurde.

reife, bereits faulende Mango

Ein ähnliches Phänomen ist der Wettlauf zwischen Nachreifung und Verderb, d.h. ein reifungsfähiges Lebensmittel reift zwar nach, fängt aber gleichzeitig bereits an, zu verderben. Dies kann auch bei zu unreif geernteten Produkten passieren. In jedem Fall ist es ein Zeichen mangelhafter Qualität.

Alle festen Lebensmittel pflanzlicher und tierischer Herkunft weisen eine Zellenstruktur auf, d.h. sie bestehen auf der mikroskopischen Ebene aus einzelnen Zellen, die gegeneinander durch ihre Wände abgeschlossen sind. Die Zellen bleiben eine gewisse Zeit nach der Ernte (pflanzliche Lebensmittel) bzw. dem Erlegen (tierische Lebensmittel) erhalten und werden erst durch weit fortgeschrittene bakterielle Prozesse aufgelöst. Im Allgemeinen ist ein Lebensmittel dann für den Mensch nicht mehr verzehrbar.

Wird die Zellenstruktur vor diesem Zeitpunkt durch unnatürliche Prozesse zerstört, meist durch Anfrieren oder Tieffrieren, vermischt sich der Inhalt sämtlicher Zellen miteinander und fängt an, chemische Reaktionen einzugehen, die bei intakter Struktur nicht möglich waren. Hierbei entsteht eine Vielzahl von Substanzen, die in dem einwandreien Lebensmittel nicht enthalten waren. Infolge der zerstörten Zellen ändern sich ferner in den meisten Fällen die mechanischen Eigenschaften eines Lebensmittels: es verliert seine innere Festigkeit und fällt leicht auseinander.

Bei Früchten erkennt man dies oft an unsauberen, zerlaufenden Schnittflächen, wenn man sie mit einem scharfen Messer zerteilt oder daran, daß sie leicht zerbröckeln. Gemüse und einige empfindliche Obstsorten werden glasig und matschig. Fisch und Fleisch mit zerstörter Zellenstruktur weist eine herabgesetzte Festigkeit auf und verliert ständig Flüssigkeit. Nüsse in der Schale zerbrechen beim Knacken auffällig oft oder zerbröseln sogar regelrecht. Nüssen und Samen mit zerstörter Zellenstruktur lösen sich bei einem Keimversuch im Einweichwasser teilweise auf, zu erkennen daran, daß das Wasser trüb wird.

Eine weitere Folge des Unterschreitens des Gefrierpunktes besteht bei vielen pflanzlichen Lebensmitteln darin, daß die in ihnen enthaltene Stärke in Zucker umgewandelt wird, weil aus den zerstörten Zellen Enzyme freigesetzt werden, die den Abbau von Stärke zu Zucker katalysieren. Deswegen sind beispielsweise unter dem Gefrierpunkt gelagerte Mangos schon im harten Zustand süß und eßbar während ihre naturbelassenen Pendants erst nach abgeschlossener Nachreifung süß (und dann auch weich) sind.

Im Einzelfall kann es sehr schwierig sein, eine zerstörte Zellenstruktur zu erkennen. Meist bekommt man erst im Nachhinein Hinweise, weil die Produkte abartig faulen. Alter Fisch kann im Allgemeinen nicht mehr von angefrorenem Fisch unterschieden werden, weil beide Prozesse die Zellenstruktur auflösen. Es empfiehlt sich daher, bei Fisch stets auf Frische zu achten.

Anormaler Geruch

Denaturierte Lebensmittel weisen oft anormale Gerüche in einer der folgenden Formen auf:

  • überstarker Geruch
  • parasitärer Geruch
  • unangenehmer Geruch nach Fäulnis
  • kein Geruch trotz guter Reife

Überstarker Geruch entsteht oft durch übermäßige Düngung oder Erwärmung über Tmax. Er kann jedoch auch durch Gefrieren entstehen, weil dann alle Zellen platzen, ihre Inhaltsstoffe freisetzen und den Geruchssinn irritieren.

Parasitäre Geruchsnoten werden meist durch Düngung bzw. falschen Anbau hervorgerufen. Sie können aber auch durch falsche Lagerung, z.B. unter Luftabschluß, entstehen.

Wenn ein Lebensmittel anfängt, einen Geruch nach Fäulnis zu entwickeln, liegt meist abartige Fäulnis vor, also ein ungewöhnlicher Verderb. Ein normaler Verderb führt fast immer dazu, daß man selbst angefaulte Stellen noch essen kann, beispielsweise alkoholische Faulstellen von Birnen und Pflaumen und so weiter. Verfault ein Lebensmittel in ekelhafter Weise, dann liegt fast immer anormale Fäulnis vor, die ihre Ursache in anormalen Inhaltsstoffen eines Produktes hat. Generell gilt: anormale Substanzen führen zu anormaler mikrobieller Besiedelung eines Lebensmittels und in der Folge zu anormalem Verderb. Anormale Substanzen können in einem Lebensmittel beispielsweise infolge unnatürlicher Düngung oder Verlassen seines spezifischen Temperatur-Bereichs vorhanden sein.

Ein fehlender Geruch bei reifen Lebensmitteln weist darauf hin, daß die Produkte überlagert wurden. Gerüche kommen durch flüchtige Substanzen zustande, die bei langer Lagerung verschwinden. In den meisten Fällen verderben solche Produkte schnell, sobald sie nicht mehr gekühlt werden.

Anormaler Geschmack

Für die Rohkost ungeeignete Lebensmittel kann man nach den äußerlichen Prüfungen auf optisches Erscheinungsbild und Geruch in den meisten Fällen an einem anormalen Geschmack erkennen. Zu diesem gehören:

  • leerer Geschmack ohne Säure und Tiefgang bei Früchten
  • leerer Geschmack bei Fisch und Meerestieren
  • uniformer Geschmack
  • parasitärer Geschmack
  • übermäßig starker Geschmack

Ein leerer Geschmack weist auf Denaturierung durch Gefrieren hin, kann aber auch durch übermäßige Düngung erreicht werden, die aus Früchten geschmacklose Zuckerlösungen werden läßt.

Ein uniformer Geschmack tritt oft bei Früchten auf: sie schmecken alle gleich. Unter natürlichen Bedingungen schmeckt jedes Exemplar eines Lebensmittels anders als jedes andere. Ist dies nicht mehr der Fall, wurden vermutlich Gefrierverfahren angewandt, speziell Schockgefrieren.

Parasitäre Geschmackskomponenten entstehen oft durch übermäßige Düngung aber auch durch falsche Lagerung, z.B. unter Luftabschluß. Eine grobe Form falscher Lagerung unter Luftabschluß ist die "kontrollierte Atmosphäre", auf Englisch "controlled atmosphere", abgekürzt "CA". Derartig gelagerte Lebensmittel sind für die Ernährung mit Rohkost unbrauchbar.

Fehlende Sperre

aufgetaute Feige

Wenn ein Lebensmittel keine klare, instinktive Sperre auslöst, ist es fast mit Sicherheit denaturiert. Ausnahmen sind nur dann gegeben, wenn ein hoher, therapeutischer Bedarf vorhanden ist, siehe die Bemerkungen am Anfang der Liste. Eine fehlende Sperre macht sich meist so bemerkbar:

  • "Faß ohne Boden"-Effekt
  • suchtartiger Verzehr

Der "Faß-ohne-Boden"-Effekt beschreibt das Phänomen, daß man auf der Suche nach einer klaren Sperre von einem denaturierten Lebensmittel immer mehr ißt, ohne an ein gesundes Ende zu kommen. Man fällt in ein Faß ohne Boden. Ein klares Halt-Signal kommt nicht; lediglich der Bauch meldet schließlich einen übervollen Zustand.

Zusätzlich zu einer fehlenden Sperre kann suchtartiger Verzehr auftreten. Dies geschieht besonders häufig bei Produkten, die über Tmax erwärmt wurden.

Anormale Sperren

Neben den üblichen Phänomenen, die als Halt-Signal bei einer Mahlzeit auftreten, gibt es eine Reihe von Signalen, die als anormal anzusehen sind, weil sie zur Selbstschädigung führen oder aus anderen Gründen sinnlos sind. Zu diesen gehören:

  • eine kurzzeitige Sperre
  • eine selbstschädigende Sperre
  • eine nach dem Verzehr auftretende Sperre

Eine kurzzeitige Sperre ist ein Halt-Signal, das auftritt und wieder verschwindet. Danach kommt kein klares Signal mehr und nur noch der Bauch ist irgendwann voll. Im Gegensatz dazu steht eine richtige, klare Sperre, die bei Überschreitung immer stärker wird. Die kurzzeitige Sperre wird oft durch teilweise denaturierte Produkte hervorgerufen: ein Teil der Ware sperrt, der andere nicht. Es ist daher sinnvoll, die Mahlzeit sofort zu beenden, wenn sie auftritt. Nebenbei bemerkt fallen auch getrocknete Früchte in diese Kategorie und sind aus genau diesem Grund für die Ernährung mit Rohkost nur eingeschränkt brauchbar.

Eine selbstschädigende Sperre besteht darin, daß man sich in die Lippe, die Wange oder auf die Zunge beißt oder die Zähne in unangenehmer Weise verkantet und verbeißt. Sie wird meist durch teildenaturierte Lebensmittel hervorgerufen, deren unnatürliche Inhaltsstoffe zu einer Fehlsteuerung im Gehirn führen. Es sei darauf hingewiesen, daß die Anwesenheit von Fremdstoffen im Mund in Gestalt von Zahnfüllungen ebenfalls eine solche Fehlsteuerung auslösen kann. Es hat sich gezeigt, daß es ratsam ist, eine Mahlzeit beim Auftreten einer selbstschädigenden Sperre sofort zu beenden.

Ob eine Selbstschädigung durch Ungeschicklichkeit während des Essens, die dazu führt, daß man sich mit einem Messer in die Finger schneidet oder während des Essens vom Obstbaum fällt, als anormal einzustufen ist, ist noch nicht geklärt. Vermutlich sind Ungeschicklichkeiten als normale Sperre zu betrachten, sofern der Schaden sehr begrenzt ausfällt.

Eine Sperre, die erst nach dem Verzehr eines Lebensmittels auftritt, deutet darauf hin, daß Schlüsselsubstanzen, die der Instinkt für eine klare Sperre während des Essens benötigt hätte, gefehlt haben. Der Körper merkt aber anhand der Analyse des Essens, das die Speiseröhre passiert und im Magen ankommt, daß die Menge zu hoch war und löst dann im Nachhinein eine Sperre aus. In jedem Fall bedeutet eine nachträgliche Sperre, daß das verzehrte Lebensmittel nicht 100%ig einwandfrei und brauchbar für die Rohkost war. Im Allgemeinen tritt eine nachträgliche Sperre 30 Sekunden bis 20 Minuten nach dem Verzehr eines problematischen Lebensmittels auf.

Symptome während des Essens

Während des Verzehrs eines denaturierten Lebensmittels kann es zu folgenden Phänomenen kommen:

  • suchtartiges Essen mit (mehrfachem) Übergehen der Sperre
  • Gerumpel und Geknurre des Magens
  • Zahnschmerzen oder empfindliche Zähne
  • sich stark beschleunigender Puls
  • Hitzewallungen

Suchtartiges Essen mit Übergehen der Sperre weist auf teilgeschädigte Lebensmittel hin: ein Teil ist in Ordnung und löst eine Sperre aus, ein anderer Teil ist stark denaturiert und verführt zum Weiteressen. Solche Lebensmittel können infolge unnatürlicher Düngung oder durch falsche Verarbeitung (z.B. mechanisches Schälen) natürlicher Produkte entstehen. Es kann sehr schwer sein, den suchtartigen Verzehr mit dem Verstand zu stoppen. Bei solchen Mahlzeiten steht man oft regelrecht neben sich und schaut sich selbst ungläubig staunend beim Hineinstopfen zu.

Wenn der Magen während einer Mahlzeit laut wird, dann hat man höchstwahrscheinlich ein geschädigtes Lebensmittel verzehrt, das nicht normal verdaut werden kann. Wenn man dies feststellt, sollte man die Mahlzeit sofort beenden. Das selbe gilt, wenn die Zähne während des Essens anfangen, zu schmerzen oder in unangenehmer Weise empfindlich zu werden.

Ein stark hochgehender Puls und Hitzewallungen während des Essens deuten auf eine starke Überlastung hin, oft mit Zucker. Auch hier sollte die Mahlzeit sofort beendet werden.

Symptome nach dem Essen

Wenn man geruchlich und geschmacklich nichts Auffälliges bei einer Mahlzeit bemerkt hat, kann es dennoch vorkommen, daß man einem denaturierten Lebensmittel aufgesessen ist. Das passiert besonders häufig bei angefrorener Ware, die geruchlich und geschmacklich einwandfrei ist und statt einer klaren Sperre ein deutliches Gefühl von Zufriedenheit erzeugt. Nach der Mahlzeit stellt man möglicherweise eines der folgenden Phänomene fest:

  • keine, kurzzeitige oder übermäßige Wärmewirkung des Essens
  • nachlassende und wieder zunehmende innere Wärme
  • erhöhter Puls
  • starke Müdigkeit
  • Kraftverlust
  • Verlust der Konzentration
  • Albträume
  • schlechte Stimmung
  • Überlastung
  • Impulse, gleich wieder von dem eben verzehrten Lebensmittel zu essen
  • verkrampfte Lunge
  • Hautjucken

Eine Mahlzeit, die nicht wärmt, war höchstwahrscheinlich stark denaturiert, z.B. durch Erwärmung über Tmax. Der Körper schaltet dann in die Entgiftung um, mit dem typischen Symptom des Frierens. Schwach denaturierte Lebensmittel führen dazu, daß die innere Wärme nach der Mahlzeit zunächst absinkt und später wieder zunimmt. Wärmt die Mahlzeit nur kurzzeitig, dann war sie schwach oder teilweise denaturiert, typischerweise durch Kühlung unter Tmin oder schlechten Anbau.

aufgetaute Pflaume

Eine übermäßige Wärmewirkung einer Mahlzeit führt dazu, daß man sich bei sommerlichen Temperaturen oder in der Sonne unwohl fühlt oder Hitzewallungen bzw. (nächtliche) Schweißausbrüche bekommt. So eine Wirkung kommt oft bei angefrorenen, fettreichen Lebensmitteln zustande, die wegen fehlender Sperre in übergroßer Menge verzehrt wurden, z.B. angefrorenen Nüssen. Durch Kälte denaturierte Lebensmittel setzen ihre Inhaltsstoffe aus den zerplatzten Zellen allesamt in kurzer Zeit frei, wärmen also schnell und stark, fallen aber schnell wieder ab, so daß man später wieder friert.

Ein erhöhter Puls nach dem Essen deutet auf Überlastung hin. Typisch ist dieses Symptom nach einer starken Überlastung mit Kohlenhydraten, z.B. denaturiertem Honig oder schockgefrorenen Trockenfrüchten.

Starke Müdigkeit tritt oft dann auf, wenn das Lebensmittel pestizidbelastet oder durch Umweltgifte belastet war, kann aber auch auf eine starke Überlastung zurückzuführen sein.

Wenn nach dem Essen ein Verlust der Kraft bzw. der Körperspannung auftritt, dann hat man vermutlich unbrauchbare eiweißreiche Lebensmittel verzehrt. Diese tendieren dazu, alle Muskeln zu blockieren.

Auf geistiger Ebene deutet ein Verlust der Fähigkeit zur Konzentration ebenfalls auf denaturierte Lebensmittel hin, meist stark zucker- oder fetthaltige Produkte, da diese beiden Stoffklassen für die Ernährung des Gehirns wichtig sind.

Ebenfalls auf der geistigen Ebene spielen sich Phänomene wie Albträume und schlechte Stimmung ab, die durch anormale Moleküle verursacht werden, die im Blutstrom und durchs Gehirn kreisen. Die Blut-Hirn-Schranke ist keineswegs völlig undurchlässig und kann insbesondere von unnatürlichen Substanzen in einigen Fällen überwunden werden.

Nach einer Mahlzeit mit einem für die Rohkost unbrauchbaren Lebensmittel kann es zu einer Vielzahl von Überlastungs-Symptomen kommen, die in dem Artikel Überlastung mit Nährstoffen ausführlich behandelt werden. Wenn bei der Mahlzeit eine Sperre auftrat, dann hat man vermutlich ein teilweise denaturiertes Lebensmittel verzehrt. Wenn keine Sperre kam, dann hat man das Essen mit vollem Bauch beendet und ist dadurch voll in die Überlastung geraten.

Wenn ein Lebensmittel Suchtdruck entfaltet, man also gleich nach der Mahlzeit Impulse verspürt, schon wieder davon zu essen, dann war es denaturiert. Das selbe gilt für Lebensmittel, die dazu führen, daß die Lunge sich nach dem Essen verkrampft oder die Haut zu jucken anfängt.

Anormale Verdauung

Die Verdauung verläuft bei denaturierten Lebensmitteln sehr viel anders als bei einwandfreien. Dies kann zu folgenden Phänomenen führen:

  • Blähungen
  • Durchfall
  • Verstopfung

Der normale Verlauf eines Verdauungsvorgangs fängt damit an, daß die beim Essen verschluckte Luft durch Aufstoßen wieder entweicht. Tut sie das nicht und entweicht stattdessen über Blähungen, dann hat man vermutlich ein denaturiertes Lebensmittel verzehrt. Übliche Probleme mit der Verdauung sollten natürlich ausgeschlossen sein.

Als nächstes trennt die Verdauung Festes von Flüssigem. Auch dieser Prozeß wird durch unbrauchbare Lebensmittel oft sabotiert, so daß man schließlich Durchfall feststellt.

Ein denaturiertes Lebensmittel kann auf der anderen Seite so stark verändert sein, daß der Körper es nicht mehr normal abbauen kann. Dies kann zu Verstopfung führen.

Anormale Ausscheidungen

Analog zu einem anormalen Verdauungsvorgang kommt es bei denaturierten Lebensmitteln oft zu anormalen Ausscheidungen. Sie verlassen den Körper beispielsweise in mehreren Schüben als Brei oder als Durchfall. Zusätzlich können sie unangenehm riechen. Ein richtig ernährter Mensch hinterläßt nach Abschluß der Entgiftung keine unangenehmen Gerüche auf der Toilette mehr.

Langfristige Symptome

Zu den Erkennungsmerkmalen denaturierter Lebensmittel, die sich im Verlauf mehrerer Tage bis mehrerer Wochen zeigen, gehören:

  • mehrfaches Essen eines Lebensmittels an einem Tag
  • steigende Portionen bei täglichem Verzehr
  • Verlust der himmlischen Phasen
  • Wiederkehr alter, längst geheilter Wehwehchen
  • Zahnschmerzen oder empfindliche Zähne
  • anormale und/oder vermehrte Ausscheidungen
  • ungeordnete Haare
  • zunehmender Haarausfall
  • defekte Finger- und/oder Fußnägel
  • Symptome von Haut und/oder Lunge
  • geistige Symptome

Wenn man ein Lebensmittel mehrfach an einem Tag verzehrt, dann ist es in den meisten Fällen unbrauchbar für die Rohkost. Ein Bedarf sollte sich durch eine Mahlzeit decken lassen, so daß er am selben Tag nicht wieder auftritt. Ein deutlicher Hinweis auf denaturierte Ware besteht darin, daß ein Lebensmittel, das man mittags verzehrt hat, abends schon wieder gut riecht und im Extremfall sogar als einziges anziehend ist.

Stellt man fest, daß man ein bestimmtes Lebensmittel täglich verzehrt und die Portionen immer weiter zunehmen, dann ist man in einem ähnlichen "Faß ohne Boden" gelandet, wie es auch bei einer einzelnen Mahlzeit auftreten kann. Der normale Verlauf der Deckung eines sehr großen Bedarfs sieht so aus, daß die Verzehrsmengen innerhalb weniger Tage steigen, dann konstant bleiben und nach einigen Tagen schnell abnehmen. Steigen die Mengen über einen Zeitraum von mehreren Wochen immer weiter an, dann ist anzunehmen, daß das verzehrte Lebensmittel denaturiert ist.

Wenn immer seltener himmlische Phasen beim Essen auftreten, befindet man sich höchstwahrscheinlich in einem Zustand chronischer Überlastung, wie er meist durch den wiederholten Verzehr denaturierter Lebesmittel hervorgerufen wird.

Die Wiederkehr alter, längst geheilter Krankheiten oder Wehwehchen ist ein Alarmzeichen, das auf eine fehlerhafte Versorgung mit Lebensmitteln hindeutet. Hierzu gehört auch das Auftreten von Zahnschmerzen, desgleichen empfindlicher werdende Zähne oder empfindlicher werdendes Zahnfleisch.

Denaturierte Lebensmittel verstoffwechseln im Allgemeinen nicht einwandfrei und so kommt es nach ihrem Verzehr oft zu anormalen Ausscheidungen aller Art, z.B. über die Haut, die Ohren, die Nase oder die Lunge. Selbstverständlich fällt auch unangenehmer Körpergeruch in diese Kategorie. Auch die eigentlich für die Ausscheidung zuständigen Systeme, nämlich Nieren und Darm, zeigen Auffälligkeiten, die bereits im Abschnitt Anormale Ausscheidungen beschrieben wurden.

Der Verzehr unbrauchbarer Lebensmittel ist gleichzusetzen mit einer Störung der natürlichen Ordnung des Körpers, die sich in vielfältigen Symptomen manifestieren kann. Ein Symptom besteht darin, daß man nach dem Waschen die Haare nicht mehr einfach kämmen kann, sondern mühsam ordnen muß. Wenn man sie normalerweise in der Mitte scheitelt, stellt man oft fest, daß der Scheitel nicht mehr auffindbar ist und von Hand wiederhergestellt werden muß. Es kann ferner zu starker Verwirrung und Knotenbildung der Haare kommen, die sich durch Kämmen nur unter größter Mühe ordnen läßt.

Denaturierte Lebensmittel treiben den Körper in die Entgiftung, für die er Mineralstoffe benötigt. Dies kann innerhalb einiger Wochen zu einem Defizit in der Mineralstoff-Bilanz führen, das sich als Haarausfall zeigt. Je schlechter langfristig die Qualität der verzehrten Lebensmittel ist, desto stärker wird der Haarausfall.

Anhand der recht langsam wachsenden Finger- und Fußnägel läßt sich einschätzen, wie gut die langfristige Rohkost-Praxis und die verwendeten Lebensmittel sind. Insbesondere denaturierte, eiweißreiche Lebensmittel wie Nüsse, Fisch oder Fleisch führen bei langfristigem Verzehr dazu, daß Störungen des Nagelwachstums auftreten, die sich auf vielfältige Weise äußern können.

Es kann 1-5 Tage nach dem Verzehr von durch die Umwelt oder durch Pestizide belasteten Lebensmitteln zu Symptomen der Haut und der Lunge kommen, u.a. Hautausschlägen, Juckreiz, Bildung von Quaddeln, Atembeschwerden sowie vermehrter Schleimabsonderung der Lunge. Eine derartige Belastung ist besonders tückisch, weil sie sich weder über den Geruch noch über den Geschmack erkennen läßt.

Denaturierte Lebensmittel, speziell denaturierte Fette, können die Funktion des Gehirns stark beeinträchtigen. Es kann zu Symptomen wie Vergeßlichkeit, schlechte Konzentration, Zerstreutheit und Gereiztheit kommen. Pestizide in Lebensmitteln können die Blut-Hirn-Schranke und die Darmschranke schädigen und in der Folge Symptome wie Depressivität, mangelnder Antrieb, Gereiztheit, Müdigkeit und Zerstreutheit hervorrufen.

Testverfahren

Äußere Beurteilung

Um sich die negativen Folgen des Verzehrs eines denaturierten Lebensmittels weitgehend zu ersparen, prüft man am besten zuerst die äußeren Merkmale eines zu testenden Produkts, siehe dazu die Abschnitte Optische Merkmale, Anormaler Geruch sowie Anormaler Geschmack. Der Geschmackstest ist in diesem Fall so durchzuführen, daß das zu prüfende Lebensmittel nach dem Test ausgespuckt wird. Zwar werden auch dann kleine Mengen über die Mundschleimhaut aufgenommen; diese führen aber im Allgemeinen nicht zu bemerkbaren Störungen. Eine Ausnahme kann für stark denaturierte Produkte gegeben sein.

Wenn es möglich ist, ein Lebensmittel schon anhand seiner äußeren Eigenschaften als denaturiert einzuordnen, dann ist die Prüfung damit beendet.

Keimtest

Bei Nüssen und Samen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, einen Keimtest zu machen. In der Regel genügt eine Zeit von 7 Tagen, um erkennen zu können, ob die zu prüfende Saat gut keimt oder nicht. Optimal verläuft ein Keimtest dann, wenn alle Samen schnell und stark keimen und keinerlei Schimmelbildung in der Keimschale auftritt.

Ein Anhaltspunkt dafür, ob ein keimfähiges Lebensmittel für die Rohkost geeignet ist, ist der Prozentsatz der nach einer Woche nicht keimenden Samen. Liegt er höher als 5%, dann ist das Lebensmittel unbrauchbar. Verzehrt man es trotzdem, ist mit Störungen zu rechnen.

Ein Keimtest kann bei gewissen Arten von Nüssen bzw. Samen sehr schwierig durchzuführen sein. So keimen beispielsweise Mandeln und Reis nur unter bestimmten klimatischen Bedingungen, die nicht leicht simulierbar sind. Haselnüsse keimen grundsätzlich nur, nachdem sie mindestens einmal starkem Frost ausgesetzt wurden. Kokosnüsse sind äußerst unhandlich für einen Keimtest, wenngleich er nicht unmöglich ist. Einige Saaten sind Lichtkeimer, andere wiederum nicht. Es kann hilfreich sein, sich über die Eigenschaften der zu prüfenden Saat umfassend zu informieren, damit man den Keimtest entsprechend gestalten kann.

Zu den Saaten, die gut und schnell keimen, gehören Erdnüsse, Linsen, Mohn, Sesam und Sonnenblumenkerne.

Testmahlzeit

Wenn die Prüfung äußerer Merkmale eines Lebensmittels sowie ggf. zusätzlich ein Keimtest positiv ausgefallen ist, dann ist eine Testmahlzeit erforderlich. Falls die Erfahrung mit einem Produzenten oder Lieferanten dafür spricht, daß diese ein negatives Ergebnis zeitigen wird, kann man von vorneherein eine kleine Menge des zu prüfenden Lebensmittels abwiegen und sich als Obergrenze setzen, die man auf keinen Fall bei der Mahlzeit überschreiten wird. Dann sind mögliche negative Auswirkungen der Mahlzeit ebenfalls begrenzt.

Eine andere Möglichkeit besteht darin, zunächst das selbe Produkt in einwandfreier Qualität bis zur Sperre zu essen und anschließend das zu testende Produkt. Da der Bedarf mit dem einwandfreien Produkt schon gedeckt wurde, müßte das zu testende Produkt sofort oder nach einer kleinen Menge ebenfalls sperren. Tut es das nicht, ist es denaturiert.

Obwohl eine klare, eindeutige Sperre während einer Mahlzeit eines der besten Anzeichen dafür ist, daß das verwendete Lebensmittel einwandfrei war, ist sie keine Garantie. Es kann nämlich vorkommen, daß Lebensmittel äußerlich oder teilweise denaturiert sind. Der rohe Anteil sperrt dann, während der denaturierte Anteil schädliche Auswirkungen nach der Mahlzeit hat. Ferner ist es möglich, daß Lebensmittel mit Pestiziden oder Umwelt-Giften belastet sind. Auch dann sperren sie einwandfrei, aber es gibt Probleme nach der Mahlzeit.

Beobachtung des Befindens

In jedem Fall muß also das eigene Befinden nach der Mahlzeit und in den nächsten 1-3 Tagen genau beobachtet werden. Hinweise dazu gibt es weiter oben. Schon bevor diese Zeit verstrichen ist, kann man den Bedarf an dem zu prüfenden Lebensmittel bei der nächsten Mahlzeit prüfen. Erweist es sich erneut als anziehend, so ist allein dies bereits ein Hinweis darauf, daß es denaturiert ist. Nach der Deckung des Bedarfs durch eine Mahlzeit sollte dieser in der Regel nicht sogleich wieder auftreten.

Unter Umständen kann es erforderlich sein, am nächsten Tag eine weitere Testmahlzeit durchzuführen und die Auswirkungen nochmals zu beobachten. Der Grund dafür liegt darin, daß ein gesunder Körper eine einmalige Zufuhr schädlicher Stoffe gut kompensieren kann und nur wenige Symptome zeigt. Erst eine mehrmalige Belastung führt dann zum Auftreten deutlicher Signale. Ferner wirken bestimmte Arten von Schadstoffen mit Verzögerung, so daß Symptome frühestens zwei Tage nach einer Mahlzeit auftreten. Dies betrifft besonders Pestizide.

Referenzen

Artikel