Rauke, wilde

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Wissenschaftliche Namen: Sisymbrium officinale
Synonyme: Garten-Senfrauke, Ölrauke, Raukenkohl, Ruke, Rucola, Senfrauke, Wegrauke.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Kreuzblütlerartige Brassicales
  • Familie: Kreuzblütengewächse Brassicaceae
  • Gattung: Rauken Sisymbrium
  • Art: Wilde Rauke

Weitere in Deutschland vorkommende Arten sind:

  • Ungarische Rauke Sisymbrium altissimum
  • Österreichische Rauke Sisymbrium austriacum
  • Glanz-Rauke Sisymbrium irio
  • Loessels Rauke Sisymbrium loeselii
  • Steife Rauke Sisymbrium strictissimum
  • Niedrige Rauke Sisymbrium supinum
  • Wolga-Rauke Sisymbrium volgense

Beschreibung

Blütezeit: Mai bis Oktober.

Vorkommen: Mittel- und Südeuropa; Unkrautbestände an Wegen, Schuttplätzen, Bahndämmen; Stickstoffzeiger, häufig.

Kennzeichen: Ein- bis zweijährige, dreißig bis sechzig Zentimeter hohe Pflanze; Stängel meist verzweigt, kantig gestreift, im unteren Teil rauflaumig oder wenig behaart; Grundblätter schrotsägeförmig, Stängelblätter wechselständig; Blüten am Ende des Stängels in einer Traube, Blüten weiß oder gelb, violett geädert; Früchte Schoten, aufrecht, an den Stängel angedrückt.

Verwechslung: Ist eventuell mit dem Acker-Senf Sinapis arvensis möglich.
Mit dem Namen "Rucola" wird außerdem die Garten-Senfrauke Eruca sativa und der Schmalblättrige Doppelsamen Diplotaxis tenuifolia bezeichnet. Das kann zu Verwechslungen führen.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Die jungen Blätter und Triebe von April bis Juni, die Samen von September bis Oktober.

Alle Raukenarten haben einen ausgeprägten, scharf-aromatischen Geschmack, je älter die Pflanze desto schärfer. Das Aroma wird oft als nussig beschrieben, weniger Begeisterte sprechen allerdings von penetrant oder petroleumartig.
Milder im Geschmack sind Rucola-Keimlinge.

Kultur im eigenen Garten: Sowohl die Wilde Rauke Sisymbrium officinale wie auch die Salat-Rauke Eruca vesicaria subsp. sativa können problemlos auf jeder Gartenerde kultiviert werden.

Wissenswertes

Namensgebung: Die deutsche Bezeichnung "Rauke" geht auf den lateinischen Pflanzennamen eruca zurück, womit allerdings der botanisch verwandte Kohl gemeint war.

Heilkunde: Die Wirkung wird als blutreinigend, stimulierend und tonisch beschrieben.
In der traditionellen Volksheilkunde gilt die Wilde Rauke als appetitanregend und harntreibend.

Nutzpflanze: Die Rauke wurde bereits in römischer Zeit im Mittelmeerraum als Nahrungsmittel genutzt.
Die Samen dienten und dienen auch heute noch der Ölgewinnung. Hauptsächlich in Indien wird die Rauke zu diesem Zweck angebaut. Das Öl wird vor allem für industrielle Zwecke verwendet.

Mythos/Geschichte: In römischer Zeit wurde die Rauke als Nahrungsmittel genutzt und als Aphrodisiakum betrachtet. Obwohl die Pflanze im Mittelalter in weiten Teilen Europas bekannt war und wegen der pikanten Blätter und der scharfen Samen kulinarisch verwendet wurde, geriet sie später in Vergessenheit. Seit dem 18. Jahrhundert wurde die Rauke nur noch in den Mittelmeerländern genutzt, wo sie auch wild vorkommt.