Rosmarin

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Wissenschaftliche Namen: Rosmarinus officinalis
Synonyme: Antonkraut, Brautkleid, Brautkraut, Hochzeitsbleaml, Kid, Krankraut, Kranzenkraut, Meertau, Reslmarie, Rosmarein, Rosmarie, Weihrauchkraut.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Lippenblütlerartige Laminales
  • Familie: Lippenblütler Lamiaceae
  • Unterfamilie: Nepetoidae
  • Gattung: Rosmarinus
  • Art: Rosmarin
Rosmarin, Blüten
Rosmarin, Blätter

Beschreibung

Blütezeit: März bis April.

Vorkommen: Mittelmeergebiet, verwildert in warmen Lagen (Tessin), kultiviert als Zier- und Gewürzpflanze, bis 1500 Meter; Felsen, Gemäuer.

Kennzeichen: Fünfzig bis einhundertfünfzig Zentimeter hoher, immergrüner Strauch; Stängel verholzt, vierkantig; Blätter gegenständig, sitzend, lederig, länglich, mit umgerolltem Rand, auf der Oberseite dunkelgrün, auf der Unterseite weißlich; Blüten blaßblau, gestielt, Kelch glockig, zweilippig, Oberlippe zweispaltig, Unterlippe dreilappig, zwei Staubblätter.

Verwechslung: Ist mit der Rosmarinheide möglich. Die Rosmarinheide Andromeda polifolia syn. Andromeda rosmarinifolia, auch Polei-Gränke, Lavendelheide, Poleirosmarinheide und Sumpfrosmarin genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Heidekrautgewächse Ericaceae. Sie ist kleiner im Wuchs als der Rosmarin.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blätter und Blüten das ganze Jahr.

Rosmarin hat einen sehr intensiven, aromatischen Geruch und einen harzigen, leicht bitteren Geschmack, der etwas an Kampfer und Eukalyptus erinnert.

Kultur im eigenen Garten: Rosmarin braucht mäßig trockenen, kalkhaltigen, humosen, nährstoffreichen Boden in windgeschützter Lage. Die Vermehrung kann vegetativ durch Stecklinge erfolgen, er kann aber auch im Frühjahr ausgesät werden. Rosmarin verträgt weder die pralle Sonne noch starke Feuchtigkeit und ist sehr frostempfindlich. Im Winter sollte man die Rosmarin-Pflanze an einem kühlen, sonnigen und frostfreien Platz überwintern. Ein helles Treppenhaus oder ein Wintergarten sind dafür geeignet.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 73,5
Kohlenhydrate 13,5
Eiweiße 1,4
Fette 4,4
Rohfasern 3,0
Mineralstoffe 1,0

Wissenswertes

Namensgebung: Oft wird der Name "Rosmarin" etymologisch in die Verwandtschaft von „Marienrose“ gebracht. Mit Maria hat der Stauch aber nicht zu tun, sein Name stammt aus dem Griechischen und bedeutet "duftender Busch".

Heilkunde: Die Wirkung wird als antiseptisch, gallentreibend, harntreibend, krampflösend, magenwirksam, stimulierend, tonisch und wundheilend beschrieben.
In der Volksheilkunde wird Rosmarin äußerlich zur Schmerzlinderung bei Rheuma angewandt, innerlich gegen Verdauungsschwäche, zur Förderung der Gallensekretion und als harntreibendes Mittel. Er wird außerdem bei der Behandlung von niedrigem Blutdruck eingesetzt.
In der Aromatherapie zählt Rosmarin-Öl zu den anregenden Essenzen in Bezug auf die körperlichen und geistigen Kräfte. Es schützt vor geistiger Überarbeitung und verleiht ein höheres Maß an Konzentrationsfähigkeit, logischem Denkvermögen und geistiger Vitalität. Darüberhinaus reguliert und stabilisiert das Öl den Kreislauf und das Nervensystem. Es hat aber auch reinigende und regenerierende Eigenschaften auf die Zellen der Drüsen und stark antiseptische Eigenschaften.

Nutzpflanze: Rosmarin hat insekten- und mottenabweisende Eigenschaften.

Mythos/Geschichte: Nach mythologischer Vorstellung soll die Pflanze früher weiß geblüht haben, doch hat Maria auf der Flucht nach Ägypten einmal ihren blaugefärbten Mantel über den Strauch gebreitet, wovon die Blüten die blaue Farbe angenommen haben. Eine Legende erzählt, dass Rosmarinzweige sich auf die 72-jährige spanische Königin Isabella so verjüngend auswirkten, dass der polnische König um ihre Hand anhielt.

Magie/Brauchtum: Er war der Göttin Aphrodite geweiht und symbolisierte die Liebe und die Schönheit. Ophelia band Hamlet einen Rosmarinkranz als Zeichen ihrer Treue. In manchen Gegenden wird der Rosmarin heutzutage immer noch als Brautstrauss verwendet.
Rosmarin gilt als eine der ältesten Räuchersubstanzen. Unter das Kopfkissen gelegt sorgt Rosmarin für gesunden Schlaf und vertreibt Alpträume. Ein als Kette getragener Kranz aus Rosmarinzweigchen fördert das Erinnerungsvermögen. Das Holz des Strauches als Duft inhaliert erhält die Jugendlichkeit.
Rosmarin wird aber auch dem Tod zugeordnet. Duftende Zweige wurden und werden den Toten ins Grab nachgeworfen