Sauerklee

Aus Rohkost-Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen

Wissenschaftliche Namen: Oxalis acetosella syn. Oxalis montana
Synonyme: Kuckucksklee, Hain-Klee, Hasenbrot, Kuckucksbrot, Himmelbrot, Waldsauerklee.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Sauerkleeartige Oxalidales
  • Familie: Sauerkleegewächse Oxalidaceae
  • Gattung: Sauerklee Oxalis
  • Art: Sauerklee
Sauerklee
Sauerklee, Blatt
Sauerklee, Blüte

Beschreibung

Blütezeit: April bis Mai

Vorkommen: Europa, selten im Mittelmeergebiet; bis 2000 Meter; Laub- und Nadelwälder; liebt humusreiche, etwas saure Böden; schattenliebend, sehr häufig.

Kennzeichen: Fünf bis fünfzehn Zentimeter hohe, mehrjährige Pflanze; Blätter alle grundständig, lang gestielt, dreizählig, Blättchen herzförmig, auf der Unterseite oft rötlich überlaufen; Blüten weiß mit violetten Adern und gelbem Grund, einzeln, die Blätter überragend, fünf kurze Kelchblätter, fünf Kronblätter, zehn Staubblätter, fünf Griffel; Frucht ist eine längliche, fünfklappige Schleuderkapsel, im Reifezustand werden die längsgerippten Samen bei Berührung mit hohem Druck weggeschossen; Wurzelstock kriechend, mit fleischigen Schuppen besetzt, die Pflanze besitzt endotrophe Mykorrhiza; wächst in kleineren und größeren Gruppen, Teppiche bildend.

Verwechslung: Verwechselt werden kann der Sauerklee mit dem Buschwindröschen Anemone nemerosa. Es wächst am gleichen Standort und blüht zur gleichen Zeit. Die Blätter sind aber drei bis fünfzählig und unregelmäßig gezähnt. Beim Waldsauerklee sind sie hingegen dreiteilig und ganzrandig.

Verwandte Arten: gelbe Blüten haben der Hornsauerklee Oxalis orniculata und der Europäische Sauerklee Oxalis fontana.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Die ganze Pflanze im Frühling, Frühsommer, aber auch im Winter unter dem Schnee.

Der Geschmack ist frisch, säuerlich-würzig. Die Blätter sind mit ihrem säuerlichen Geschmack ein guter Durstlöscher.

Kultur im eigenen Garten: Der Sauerklee wächst gut unter Nadelbäumen. Die Vermehrung erfolgt im Frühjahr mit Hilfe des kriechenden Wurzelstocks.

Wissenswertes

Mit den typischen Kleearten aus der Familie der Schmetterlingsblütler ist der Sauerklee nicht verwandt. Er hat mit ihnen außer den typischen kleeähnlichen Blättern nichts gemeinsam.
Der Sauerklee ist eine ausgesprochene Schattenpflanze und erreicht bei 1/10 des Tageslichtes schon seine volle Assimilationsleistung. Er ist die schattenverträglichste aller Blütenpflanzen. Bei starker Sonneneinstrahlung oder Trockenheit senken sich die Teilblättchen, genauso wie nach häufiger Berührung. Auch am Abend falten sich die Blättchen entlang der Mittelrippe zusammen. Ist der Lichteinfall sehr schwach, hängen die Blütenköpfchen oft herunter.

Namensgebung: Der Gattungsname oxalis kommt aus dem Griechischen oxaleios = säuerlich, der Artname acetosella aus dem Lateinischen acetum = Essig.

Heilkunde: Die medizinischen Eigenschaften werden als blutreinigend, fiebersenkend, und harntreibend beschrieben.
Der Sauerklee wird bei Leberleiden, Gelbsucht, Nierenkrankheiten und Skorbut angewandt. Der Saft oder die zerstoßenen Blätter wurden auf Insektenstiche, entzündete Stellen und Geschwüre aufgetragen.
In der Homöopathie u.a. bei Stoffwechselschwäche, Verdauungsstörungen, Leber- und Gallenerkrankungen und Neigungen zu Steinbildungen.

Nutzpflanze: Die Inhaltsstoffe des Sauerklees Oxalsäure und Kaliumhydrogenoxalat sind in geringer Menge in manchen Fleckenentfernungs-, Metall-, und Bodenreinigungsmitteln enthalten. Mit dem Saft kann man daher auch versuchen, hartnäckige Flecken aus Textilien zu entfernen.

Mythos/Geschichte: Das Blatt von Oxalis acetosella befindet sich als "shamrock" im Wappen Irlands.
Der Sauerklee wurde bis ins 19. Jahrhundert im Schwarzwald zur Bereitung von Sauerkleesalz Sal Acetosellae oder Acidum oxalicum gesammelt.

Magie/Brauchtum: Blüht der Sauerklee reichlich, dann gibt es ein nasses Jahr.
Die Indianer sollen die Wurzeln ihren Ponies zu fressen gegeben haben, damit diese schneller liefen.