Schöllkraut

Aus Rohkost-Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen

Wissenschaftliche Namen: Chelidonium majus
Synonyme: Alfkraut, Augenkraut, Blutkraut, Bockskraut, Gelbes Millkraut, Gilbkraut, Gilbwurzel, Goldkraut, Goldwurzel, Gottesgabe, Großes Schöllkraut, Herrgottsblatt, Krätzenkraut, Maienkraut, Marienkraut, Nagelkraut, Schälkraut, Schellkraut, Schillkraut, Schindwurz, Schöllwurz, Schönwurz, Spinnkraut, Schwalbenkraut, Schwalbenwurz, Teufelsmilchkraut, Trudenmilch, Warzenkraut, Wulstkraut, Ziegenkraut.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Hahnenfußähnliche Ranunculidae
  • Ordnung: Hahnenfußgewächse Ranunculaceae
  • Familie: Mohngewächse Papaveraceae
  • Unterfamilie: Papaveroideae
  • Gattung: Chelidonium
  • Art: Schöllkraut
Schöllkraut
Schöllkraut, Blatt
Schöllkraut, Blüte

Beschreibung

Blütezeit: Mai bis September

Vorkommen: Europa, Asien; bis 1600 Meter; Unkrautfluren, Gebüsche, Wegränder; braucht stickstoffsalzreiche, eher feuchte als trockene, steinige, sandige oder tiefgründige Lehmböden.

Kennzeichen: Zwanzig bis einhundert Zentimeter hohe, ausdauernde Pflanze; Stängel rund, verzweigt, behaart, zerbrechlich, spröde, knotig, mit gelborangem Milchsaft; Stängelblätter wechselständig, gefiedert, mit eichenlaubähnlichen Blattabschnitten, oben hellgrün, unten blassgrün, weich, Grundblätter gleich gestaltet wie Stängelblätter; Blüten in armblütigen Dolden, goldgelb, eineinhalb bis zweieinhalb Zentimeter im Durchmesser, zwei Kelchblätter, vier Kronblätter, zahlreiche Staubblätter; Früchte Schoten, drei bis vier Zentimeter lang; Wurzelstock dick.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blätter und Blüten von Mai bis September.

Die Pflanze enthält verschiedene Alkaloide und schmeckt in den meisten Fällen scharf und bitter. Bei Bedarf schmeckt sie jedoch angenehm würzig und kann durchaus in größeren Mengen verzehrt werden. Um Vergiftungserscheinungen zu vermeiden, sollte man vor dem ersten Verzehr die Vorsichtsmaßnahmen bei unbekannten rohen Lebensmitteln beachten.

Wissenswertes

Namensgebung: Der Gattungsname Cheledonium soll sich vom griechischen Wort χελιδών = chelidon = Schwalbe ableiten, da das Schöllkraut dann anfängt zu blühen, wenn die Schwalben aus ihrem Winterquartier zurückkehren. Alchemisten versuchten aus der Wurzel Gold herzustellen, daher die Volksnamen "Goldkraut" und "Goldwurz".

Heilkunde: Die Wirkung wird als antiviral, antibakteriell, krampflösend, beruhigend und entzündungshemmend beschrieben.
Das Schöllkraut wurde bei Leber- und Galleleiden eingesetzt. In der Volksheilkunde ist das Betupfen von Warzen mit dem orangegelben Milchsaft bekannt. Die Homöopathie verwendet die Wurzel bei Leber- und Gallenleiden, bei Entzündungen der Atemorgane und Rheumatismus.

Magie/Brauchtum: Geschlecht: maskulin; Planet: Sonne; Element: Feuer; Magische Kräfte: Schutz, Flucht, Fröhlichkeit, Rechtsangelegenheit.
Schöllkraut hilft dabei, sich aus Gefangenschaft zu befreien und gestellten Fallen aller Art zu entgehen, wenn man es auf der Haut trägt. Es heilt außerdem Depressionen und schenkt Freude und gute Laune.