Sonnenblume

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Wissenschaftliche Namen: Helianthus annuus
Synonyme: Gemeine Sonnenblume, Gottesauge, Goldblume, Sonnenkrone, Sunnstern.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Asternartige Asterales
  • Familie: Korbblütengewächse Asteraceae
  • Unterfamilie: Asteroideae
  • Tribus: Heliantheae
  • Gattung: Sonnenblumen Helianthus
  • Art: Gewöhnliche Sonnenblume

Die Sonnenblume zählt zur selben Gattung wie Topinambur Helianthus tuberosus.

Sonnenblume
Sonnenblume, Blüte
Sonnenblumenkerne
Sonnenblumenkerne, geschält

Beschreibung

Blütezeit: August bis Oktober.

Vorkommen: Nord- und Mittelamerika; weltweit kultiviert.

Kennzeichen: Ein bis dreieinhalb Meter hohe, einjährige Pflanze; Stängel aufrecht, zwei bis sieben Zentimeter dick, allenfalls in der oberen Hälfte spärlich verzweigt, rauhhaarig; unterste Stängelblätter gegenständig, herzförmig, gestielt, bis vierzig Zentimeter lang und fünfunddreißig Zentimeter breit, wenig tief gezähnt, rauhhaarig; Blüten in Körbchen, meist einzeln am Ende des Stängels, Hüllblätter mehrreihig, dachziegelartig, krautig, ein bis zweieinhalb Zentimeter breit, Körbchen fünfzehn bis dreißig Zentimeter im Durchmesser, Randblüten geschlechtslos, zungenförmig, zu zwanzig bis siebzig, sechs bis zehn Zentimeter lang und bis zu zweieinhalb Zentimeter breit, Scheibenblüten röhrenförmig, zwittrig, olivbraun bis rotbraun, sehr zahlreich.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sonnenblumenkerne sind das ganze Jahr über erhältlich. Sie haben einen nussigen Geschmack. Man kann sie keimen lassen, die Keimdauer beträgt ein bis zwei Tage. Das Einweichwasser kann sich dabei grün färben. Dies ist normal und stellt keinen Qualitätsmangel dar. Die Keimlinge schmecken mit fortschreitender Keimdauer immer bitterer. Meist sind sie nach etwa 5-7 Tagen kaum noch genießbar. Zur Anzucht von Sonnenblumen sollte man ungeschälte Kerne verwenden, die vierundzwanzig Stunden eingeweicht werden.

Kultur im eigenen Garten: Sonnenblumen brauchen einen nährstoffreichen und humosen Boden. Die Aussaat kann ab April erfolgen, die Saattiefe liegt bei ca. zweieinhalb Zentimetern mit einem Pflanzabstand von fünfundvierzig Zentimetern. Die Wachstumsdauer beträgt einhundertfünfzig Tage, die Ernte der Kerne kann ab September erfolgen.

Nährstoffe

Sonnenblume, Kerne:

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 6,6
Kohlenhydrate 12,3
Eiweiße 22,5
Fette 49,0
Rohfasern 6,3
Mineralstoffe 3,3

Hinweis: Die Angaben beziehen sich auf das getrocknete Produkt.

Wissenswertes

Namensgebung: Die Sonnenblume sieht nicht nur sonnenähnlich aus, sie wendet ihren Blütenkopf auch immer der Sonne zu. Der Gattungsname Helianthus setzt sich aus den beiden griechischen Wörtern helios = Sonne und anthos = Blume zusammen. Der Artname annuus stammt aus dem Lateinischen, bedeutet "jährlich" und bezieht sich auf die einjährige Vegetationsphase.

Heilkunde: Die Wirkung wird als cholesterinsenkend und fiebersenkend beschrieben.
Die gelben Zungenblüten werden in der Volksheilkunde gelegentlich wie Arnikablüten oder Ringelblumenblüten zur Wundbehandlung benutzt. In der Homöopathie werden die Samen mit der Samenschale bei Fieberanfällen und Verdauungsstörungen eingesetzt.

Nutzpflanze: Ursprünglich stammt die Sonnenblume aus tropischen Gebieten Amerikas. Indianer haben die fettreichen Samen als Nahrung verwendet. Im 16. Jahrhundert brachten spanische Seefahrer die Sonnenblume nach Europa, seit dem 19. Jahrhundert wird sie als Ölpflanze genutzt. Industriell wird Sonnenblumenöl für Farben und Lacke verwendet, außerdem ist es in Öl- und Künstlerfarben enthalten. Eine große Rolle spielen die Sonnenblumenkerne bei der Verwendung als Vogelfutter. Hauptanbaugebiete sind China, Russland, die Vereinigten Staaten und Europa.

Mythos/Geschichte: Bereits die Azteken verehrten die Sonnenblume. Als Zeichen dieser Verehrung wurden die Priesterinnen ihrer Sonnentempel mit Sonnenblumen gekrönt.
Aus der griechischen Mythologie stammt folgende Geschichte:

Ein junges Mädchen namens Clytia hatte sich in den Sonnengott Helios verliebt, der ihre Liebe aber nicht erwiderte. Ihre Leidenschaft war so groß, dass sie die ganze Zeit damit verbrachte, ihn anzuschauen. Schließlich verwandelte sie sich in Helianthemum, eine Blume, die sich stets zur Sonne dreht.

Magie/Brauchtum: Geschlecht: maskulin; Planet: Sonne; Element: Feuer; Magische Kräfte: Fruchtbarkeit, Wünsche, Gesundheit; Weisheit.
Um den Hals getragen, entweder aufgefädelt als Kette oder in einem Beutel getragen, schützen die Kerne vor Krankheiten. Eine Sonnenblume bei Sonnenuntergang gepflückt, hilft bei der Erfüllung kleiner Wünsche. Schläft man mit einer Sonnenblume unter dem Bett, ist man in der Lage, in jeder Situation die Wahrheit zu erkennen.
Im Garten wachsende Sonnenblumen bewahren diesen vor Schädlingsbefall und bringen dem Gärtner Glück.

Die Sonnenblume
möchte dich begrüßen
dieweil sie sich so gern zur Sonne wendet.
Nur steht zur Zeit
sie noch zurückgewiesen;
doch du erscheinst
und sie ist gleich vollendet.

Johann Wolfgang von Goethe