Teufelsabbiss

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Wissenschaftliche Namen: Succisa pratensis syn. Scabiosa succisa
Synonyme: Abbiss, Abbisskraut, Satanswurz, Teufelsbiss, Teufelwurz.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Kardenartige Dipsacales
  • Familie: Kardengewächse Dipsacaceae
  • Gattung: Teufelsabbiss Succisa
  • Art: Gewöhnlicher Teufelsabbiss

Beschreibung

Blütezeit: Juli bis September.

Vorkommen: Europa, Nordasien; bis 1300 Meter; Flachmoore, Sumpfwiesen; benötigt feuchten, stickstoffsalzarmen, humosen Lehm- oder Tonboden.

Kennzeichen: Fünfzehn bis achtzig Zentimeter hohe, ausdauernde krautige Pflanze; Stängel aufrecht, im oberen Teil verzweigt und hier dicht und anliegend kurzhaarig, in der unteren Stängelhälfte meist kahl; grundständige Blätter gestielt, schmal eiförmig, ungeteilt, meist ganzrandig, behaart oder kahl, Stängelblätter gegenständig, sitzend, kleiner wie die Grundblätter; Blütenstand kopfig, halbkugelig bis halbeiförmig, eineinhalb bis zweieinhalb Zentimeter im Durchmesser, Blütenkrone vier bis sieben Millimeter lang, lila bis dunkel blauviolett, ungleich vierzipflig; Frucht Achäne, zottig behaart; Wurzelstock schwärzlich, wie abgebissen.

Verwechslung: Ist mit mit folgenden zwei Arten aus derselben Pflanzenfamilie der Kardengewächse möglich: der Witwenblume, Acker- Knautia arvensis und der Tauben-Skabiose Scabiosa columbaria. Im Gegensatz zum Teufelsabbiss sind die Vertreter beider Arten kräftiger und größer, besitzen größere Blütenköpfchen, zwei bis vier Zentimeter bzw. eineinhalb bis dreieinhalb Zentimeter und die Blätter sind mehr oder weniger deutlich gelappt.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Die jungen Triebe von April bis Juli, die Blüten von Juli bis September.

Anzucht im eigenen Garten: Der Teufelsabbiss kann an Teichrändern und auf mageren, leicht feuchten Böden angesiedelt werden. Unter günstigen Bedingungen breitet er sich rasch aus. Die Pflanze kann auch als Kübelpflanze gehalten werden.

Wissenswertes

Namensgebung: Der Name "Teufelsabbiss" bezieht sich auf das Aussehens des Wurzelstocks: Dieser stirbt von unten her ab und sieht dann wie abgebissen aus. Der Gattungsname Succisa leitet sich von dem lateinischen Wort succisus = unten abgeschnitten ab, der Artname pratensis ist ebenfalls lateinisch und bedeutet "auf Wiesen wachsend".

Heilkunde: Die Wirkung wird als adstringierend, auswurffördernd, blutreinigend, magenwirksam, schweißtreibend, tonisch und wundheilend beschrieben.
In der Volksmedizin wurde die Pflanze gegen Steinleiden und als Blutreinigungsmittel eingesetzt. Auch als auswurfförderndes Mittel bei Husten und Lungenerkrankungen wurde sie verwendet, äußerlich bei Ekzemen und Geschwüren. Dem Wurzelstock wurden verdauungsfördernde Eigenschaften zugeschrieben.

Mythos/Geschichte: Eine bayerische Sage erzählt:

Einst versprach ein junger Mann seine Seele dem Teufel, wenn dieser ihn dafür in die Heilpflanzenkunde einweisen würde. Der Teufel tat das so gründlich, dass der Mann ein berühmter Arzt wurde und vielen Menschen half. Das ärgerte den Teufel, und er nahm seinem Zögling das Augenlicht. Dieser konnte sich aber mit einer Pflanze heilen und war nun frei, da der Teufel mit seiner unbedachten Handlung den Pakt selbst gebrochen hatte. Voller Wut biss der Böse den Wurzelstock der Pflanze ab, die seither Teufelsabbiss heißt.

Magie/Brauchtum: Geschlecht: maskulin; magische Kräfte: Austreibung, Liebe, Schutz, Glück.
Um den Hals getragen vertreibt das Kraut böse Geister und beschützt die Person, die es trägt. Die Pflanze dient außerdem zur Anziehung von Frauen und als Glücksbringer. Im Stall aufgehängt, bewahrt es das Vieh vor Verhexung.