Tollkirsche, schwarze

Aus Rohkost-Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen

Wissenschaftliche Namen: Atropa belladonna
Synonyme: Belladonna, Chrottenblume, Dreiwelchskersche, Echte Tollkirsche, Judenkernlein, Judenkirsche, Rasewurz, Schwarber, Teufelsauge, Tollbeere, Tollkirschenkraut, Waldnachtschatten, Wolfsbeere, Wolfskirsche, Wutbeere.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Nachtschattenartige Solanales
  • Familie: Nachtschattengewächse Solanaceae
  • Unterfamilie: Solanoideae
  • Gattung: Tollkirschen Atropa
  • Art: Schwarze Tollkirsche
Schwarze Tollkirsche
Schwarze Tollkirsche, Blatt
Schwarze Tollkirsche, Blüte
Schwarze Tollkirsche, Früchte

Beschreibung

Blütezeit: Juni bis August.

Vorkommen: Europa, Asien, Nordafrika; Waldränder, lichte Stellen in Laub- und Nadelwäldern; braucht mullreichen, stickstoffsalzhaltigen Lehm- oder Tonboden; meist in individuenarmen, lockeren Beständen.

Kennzeichen: Sechzig bis einhundertfünfzig Zentimeter hohe, ausdauernde Pflanze; Stängel aufrecht, ab dem unteren Drittel verzweigt, kurz abstehend behaart; Blätter wechselständig, eiförmig, zugespitzt, zehn bis fünfzehn Zentimeter lang und drei bis acht Zentimeter breit, drüsig behaarrt; Blüten einzeln auf kurzem, leicht nach unten gebogenem Stiel, Krone glockig, zweieinhalb bis dreieinhalb Zentimeter lang, außen in der vorderen Hälfte braunviolett, von der Mitte bis zum Grund grünlich-gelb mit violetten Adern; Frucht eine saftige, tiefschwarz glänzende, kugelige Beere, bis zu eineinhalb Zentimeter im Durchmesser; walzenförmiger Wurzelstock.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die schwarze Tollkirsche hat einen neutralen bis leicht unangenehmen Geruch. Der Geschmack der Blätter reicht von schwach bitter bis scharf, die Früchte können angenehm süß, aber auch bitter schmecken.

Alle Pflanzenteile gelten als giftig. Wird die instinktive Sperre, die sich über einen bitteren, scharfen Geschmack, Kratzen im Hals oder Schluckbeschwerden bemerkbar machen kann, missachtet, können unter anderem folgende Vergiftungserscheinungen auftreten: psychomotorische Unruhe und allgemeine Erregung, Schreien bis hin zu Tobsuchtsanfällen, Erweiterung der Pupillen, Blutdrucksteigerung, hoher Puls, Beschleunigung der Atmung und Erhöhung der Körpertemperatur. Die letale Dosis liegt abhängig vom Körpergewicht bei Erwachsenen zwischen 10 und 20 Früchten.

Wissenswertes

Namensgebung: Der Gattungsname Atropa leitet sich von dem griechischen Wort atropos = unabwendbar, tödlich ab. Der Artname belladonna bedeutet "schöne Frau" und spielt auf die Verwendung der Pflanze zur Erweiterung der Pupillen an. Der deutsche Name "Tollkirsche" deutet auf die typischen Vergiftungserscheinungen nach dem Verzehr der Pflanze hin.

Heilkunde: Die Wirkung wird als krampflösend beschrieben.
In der Homöopathie wird die Pflanze unter dem Namen "Belladonna" unter anderem bei starkem Fieber verwendet.

Mythos/Geschichte: Nach alten Überlieferungen tranken die Priester Bellonas, einer römischen Kriegsgöttin, einen Aufguß aus Tollkirsche, bevor sie die Göttin um Beistand baten.

Magie/Brauchtum: Geschlecht: feminin; Planet: Saturn; Element: Wasser; Gottheiten: Hekate, Bellona, Circe.
Die schwarze Tollkirsche ist eine alte Zauberpflanze, die unter anderem für Liebeszauber und als Zutat für Hexensalben verwendet wurde.