Ulme, Berg-

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Wissenschaftliche Namen: Ulmus glabra
Synonyme: Effe, Parkulme, Rüster, Rusten, Weißrüster.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Rosenartige Rosales
  • Familie: Ulmengewächse Ulmaceae
  • Gattung: Ulmen Ulmus
  • Art: Berg-Ulme

Zur Gattung Ulmus gehören etwa vierzig Arten, in Europa sind fünf Arten beheimatet. Dazu gehören:

  • Flatter-Ulme Ulmus laevis
  • Feld-Ulme Ulmus minor

Beschreibung

Blütezeit: März bis April.

Vorkommen: Nord- und Mitteleuropa, Westasien; bevorzugt Schluchten und steile Hänge an Standorten mit hoher Luftfeuchtigkeit; braucht feuchten, lockeren Lehm- oder Tonboden; selten.

Kennzeichen: Bis vierzig Meter hoher, sommergrüner Baum, Krone breit; Rinde grau, längsrissig; junge Zweige dicht behaart, grünbraun oder rostbraun; Blätter acht bis sechzehn Zentimeter lang, wechselständig, elliptisch bis verkehrt eiförmig, oft dreispitzig mit ausgezogener Mittelspitze, Rand doppelt gezähnt, auf der Oberseite dunkelgrün, auf der Unterseite meist flaumig behaart; Blüten in Büscheln, klein mit rötlichen Staubbeuteln, achselständige Blütenstände; Früchte Nüsschen, von häutigen Flügeln umgeben.
Alter: bis 400 Jahre.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blätter von Mai bis April; junge Früchte von April bis Mai.

Junge Blätter schmecken salatartig, sind allerdings wesentlich bissfester. Ältere Blätter sind ziemlich zäh und sehr streng im Geschmack. Die jungen Samen sind mild im Geschmack.

Wissenswertes

Die Ulme wird seit Anfang des 20. Jahrhunderts von der Ulmenkrankheit bedroht, die durch den Pilz Graphium ulmi verursacht wird, den die Ulmensplintkäfer Scolytus scolytus und Scolytus multistriatus übertragen. Sie ist in ihrem Bestand stark gefährdet. Die ersten Verfallssymptome sind gelbe Zweigpartien in der Krone, die sich rasch ausdehnen und schnell welken: Der Baum ist in kurzer Zeit zum Sterben verurteilt.

Heilkunde: Die Wirkung wird als adstringierend, entzündungshemmend und harntreibend beschrieben.
In der Naturheilkunde verwendet man die Rinde als Mittel gegen Entzündungen der Magen- und Darmschleimhäute und bei Mund- und Rachenentzündungen. Äußerlich wird sie zur Wundbehandlung eingesetzt.
In der Bachblüten-Therapie ist die Ulme unter dem Namen "Elm" bekannt: Sie steht in Verbindung mit dem Prinzip der Verantwortlichkeit und Stärke.
In der Baumheilkunde wird der Ulme ein lösender Charakter zugesprochen: Sie kann helfen, sich aus festgefahrenen Situationen zu lösen.

Nutzpflanze: Der Bast der Rinde wurde früher zu Bindematerial und Seilen verarbeitet. Das Holz ist auch unter nassen Bedingungen sehr gut haltbar und wurde deshalb oft zu Trögen verarbeitet. Heute werden daraus Wellenbrecher zur Befestigung von Küsten und Häfen gebaut. Es wird außerdem als Möbelholz verwendet.

Mythos/Geschichte: Esche und Ulme sind in der nordischen Mythologie die Stammeltern der Menschheit: Eines Tages sahen Odin und seine Brüder am Strand zwei Bäume, die Esche und die Ulme: Aus der Esche formte Odin den ersten Menschen, einen Mann, und aus der Ulme die Frau. Odin hauchte ihnen Leben und Geist ein, Vili gab ihnen Verstand und Gefühl, und Ve schenkte ihnen die Sinne des Gesichts, des Gehörs und die Sprache.
Im Altertum galt die Ulme als Symbol für den Tod und die Trauer. Särge wurden früher oft aus Ulmenholz hergestellt.

Magie/Brauchtum: Geschlecht: feminin; Planet: Saturn; Element: Wasser; Gottheiten: Odin, Hoenin, Lodr; Magische Kräfte: Liebe.
Man sagt, dass sich Elfen gerne in der Nähe von Ulme aufhalten.
Wer Pflanzteile der Ulme bei sich trägt, zieht die Liebe an.