Veilchen, wohlriechendes

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Wissenschaftliche Namen: Viola odorata
Synonyme: Blaues Veilchen, Duftveilchen, Heckenveilchen, Märzveigerl, Märzviolen, Osterveilchen, Veigerl, Veilchen, Viola, Wohlriechendes Veilchen.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Dillenienähnliche Dilleniidae
  • Ordnung: Violales
  • Familie: Veilchengewächse Violaceae
  • Gattung: Veilchen Viola
  • Art: Wohlriechendes Veilchen

Zur Gattung Veilchen Viola gehören über 500 verschiedene Arten. Sie sind fast überall verbreitet, es gibt sogar eine Art, die auf stark schwermetallhaltigen Böden wächst, das gelb blühende Galmeiveilchen Viola calaminaria. Auch das Stiefmütterchen gehört in diese Gruppe. Weitere Arten sind u.a.:

  • Weißes Veilchen Viola alba
  • Steppen-Veilchen Viola ambigua
  • Hunds-Veilchen Viola canina
  • Hohes Veilchen Viola elatior
  • Sumpf-Veilchen Viola palustris
  • Wald-Veilchen Viola reichenbachiana
  • Stiefmütterchen, wildes Viola tricolor
  • Moor-Veilchen Viola uliginosa
Wohlriechendes Veilchen
Wohlriechendes Veilchen, Blüte
Wohlriechendes Veilchen, Blatt

Beschreibung

Blütezeit: März bis April.

Vorkommen: Eurasien; Trockene Gebüsche, Trockenwälder, Wegraine, bis 1000 Meter; liebt nährstoffreichen, etwas stickstoffhaltigen Boden; verbreitet.

Kennzeichen: Fünf bis zehn Zentimeter hohe, ausdauernde Pflanze, mit langen, sich bewurzelnden Ausläufern und Blattrosetten; Blätter lang gestielt, nierenförmig bis breit-eiförmig mit herzförmigem Grund gekerbt; Blüten meist dunkel- bis pupurviolett, fünf eiförmige, stumpfe Kelchblätter, fünf Kronblätter; Frucht dreiklappig aufspringende Kapsel, kugelig behaart, Samen hellbraun, werden von Ameisen verschleppt.

Verwechslung: Mit anderen Veilchenarten, nur das Wald-Veilchen duftet. Die anderen können aber ebenso verwendet werden.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blätter fast ganzjährig, Blüten März bis April; Wurzeln im Frühling.

Der Geschmack ist leicht säuerlich, zusammenziehend, schleimig.

Kultur im eigenen Garten: Veilchen wachsen in jedem Garten unter Bäumen, Hecken und in der Wiese. Die Vermehrung kann durch Ausaat im Frühjahr, durch Stecklinge im Sommer oder Teilung im Herbst erfolgen.

Wissenswertes

Namensgebung: Viola kommt aus dem Lateinischen und heißt Veilchen, bzw. violett.

Heilkunde: Die Wirkung der Pflanze wird als abführend, Auswurf fördernd, brechreizerzeugend, erweichend, schweißtreibend und sedativ beschrieben.
In der Antike galt das Veilchen als Mittel gegen Nachwirkungen des Alkoholgenusses. Die Wurzel wird bei Bronchialkatarrh, Husten, Krampfadern und als Brechmittel angewandt, die Blüten bei Erkrankungen der oberen Luftwege, als Beruhigungs- und Schlafmittel, die ganze Pflanze bei Blähungen und Kopfschmerzen, äußerlich bei Angina, Hals- und Mundhöhlenentzündungen und als Auflage bei Geschwüren.

Mythos/Geschichte: Das Veilchen ist neben der Rose die Blume, der die meisten Sinnbilder angedichtet wurden. Es ist einerseits Symbol für Unschuld, Reinheit und Demut, andererseits für Trauer und Leid. In der griechischen Mythologie spielt das Veilchen eine besondere Rolle. So sollen ionische Nymphen dem Gott Ion bei der Gründung Athens Veilchensträuße überreicht haben, weshalb die Stadt die "Veilchenumkränzte" genannt wurde. Eine andere Legende erzählt, dass Zeus Veilchen für seine Geliebt Io als Nahrung wachsen ließ, als er sie, um sie vor seiner Gemahlin Hera zu verstecken, in eine Kuh verwandelte.

Magie/Brauchtum: Im Mittelalter wurde vielerorts das erste Veilchen des Jahres als Glücksbringer begrüßt. Das Verschlucken der ersten drei Veilchen bewahrt das Jahr über vor Krankheit.

Als duldsam, bescheiden und genügsam wird das Veilchen beschrieben. Diese bescheidene Pflanze kann sich durch ihre Ausläufer ziemlich vehement ausbreiten und betört außerdem durch ihren Duft. Das Sprichwort "Stille Wasser sind tief" passt also durchaus auch auf das Veilchen.