Zahnpflege

Aus Rohkost-Wiki
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Allgemeines

Organ- und Meridianschema der Zähne

Nach einer Umstellung der Ernährung auf Rohkost treten häufig Probleme mit den Zähnen auf: Zahnschmerzen, Verfärbungen, empfindliches Zahnfleisch. Diese können als Symptome einer starken Entgiftung gedeutet werden, welche sich von alleine wieder legen. Ist dies nicht der Fall, kann das an einer mangelhaften Rohkost-Praxis oder aber an einer mangelhaften Qualität der Lebensmittel liegen. Während der Entgiftungsphasen ist der Speichel oft sauer.

Außerdem stehen die Zähne über die Meridiane in Verbindung mit anderen Organen. Die Eckzähne beispielsweise stehen in Verbindung mit der Leber, die Backenzähne je nach Standort mit dem Magen, dem Dickdarm, dem Kreislauf, der Milz und der Bauchspeicheldrüse. Die Schneidezähne z.B. mit dem System Blase/Niere; mit diesem System verbunden sind neben Niere und Blase auch Unterleibsorgane, Sprunggelenke, Stirnhöhle, Ohren, das Rektum und bestimmte Abschnitte der Wirbelsäule. Da z.B. Nieren und Leber bei Gewichtsabnahme und Giftabbau häufig sehr gefordert sind, können hierdurch auch Zahnschmerzen und Zahnentzündungen verursacht werden.

Durch Beachten einiger Maßnahmen kann man längerfristige Beschwerden und eventuelle Schädigungen vermeiden. Nach überstandener Anfangsphase, die mehrere Monate bis mitunter zwei Jahre dauern kann (je nach Gesundheitszustand und Art und Konsequenz der Rohkosternährung), berichten Rohköstler meist von robusteren Zähnen und gesünderem Zahnfleisch als zu Kochkost-Zeiten.

Tipps zu Zahnpflege und zahnfreundlicher Rohkosternährung

Zahnbürste mit Borsten aus Naturmaterial und auswechselbarem Kopf

Hinweis: Die nachfolgenden Punkte sind aus verschiedenen Forumsbeiträgen und Internetseiten zusammengestellt und beruhen größtenteils auf den Erfahrungen und angelesenem Wissen von Forumsmitgliedern. Da der Zustand der Zähne und die Art der Ernährung bei jedem individuell etwas variiert, sollte sich jeder seine persönliche Meinung bilden und sich auch nach seinem Gefühl und eigenen Erfahrungen richten sowie ggf. weitere Informationen suchen oder ärztlichen Rat einholen.

Empfindliche Zähne (heiß/kalt usw.) sind häufig ein Zeichen einer Übersäuerung. Um das Säure-Basen-Gleichgewicht wieder herzustellen, mobilisiert der Körper alle vorhandenen Mineralien - auch aus den Zähnen. Jede Überlastung wirkt sauer auf den Körper, also sowohl Überlastungen mit Nüssen, Fleisch, Eiern, usw. als auch Überlastungen mit süßem Obst.

Zahnstocher aus weichem Holz

Zu Beginn der Umstellung auf Rohkost werden oft sehr viel Obst und Trockenfrüchte gegessen, da Obst mehr entgiftet als Gemüse, und der Körper will ja entgiften. Bei zu hohem Anteil von Obst und Trockenfrüchten sind die Zähne jedoch in Gefahr, vor allem, wenn man sich aus dem Supermarkt ernährt. Dieses Obst wird meist unreif geerntet und ist besonders säurehaltig, weil die Frucht nicht genügend Zeit hatte, die alkalischen Mineralien, z.B. Kalzium, Magnesium, Natrium, Kalium und Eisen aus der Erde aufzunehmen. Im konventionellen Anbau sind die Böden zudem oft sehr mineralstoffarm.

Fruchtsäure greift den Zahnschmelz an. Um das zu verhindern, kann man nach dem Verzehr von Obst den Mund mit Wasser, eventuell mit Salzwasser, ausspülen. Die Zähne sollten aber nicht gleich mit der Zahnbürste geputzt werden. Durch den Säuregehalt während der Nahrungsaufnahme wird der Zahnschmelz erweicht und es besteht die Gefahr, ihn durch das Putzen abzutragen bzw. zu schädigen. Die Zahnbürste sollte erst gut eine Stunde nach einer Mahlzeit zum Einsatz kommen. Eine Möglichkeit, die Fruchtsäuren im Mundraum möglichst rasch zu neutralisieren, ist das Kauen von Baumharzen oder weichen Zweigen wie den Zweigen des Zahnbüstenbaums, auch unter dem Namen "Miswak" bekannt, nach den Mahlzeiten. Das Kauen regt den Speichelfluss an und die Säuren können schneller neutralisiert werden. Es ist außerdem sinnvoll, nur zwei bis max. drei Mahlzeiten am Tag ohne Zwischenmahlzeiten zu sich zu nehmen, damit der Zahnschmelz genügend Zeit hat, sich wieder zu remineralisieren, d.h. den Säureschutz wieder herzustellen.

Verschiedene Sorten von Zahnband aus Kunststoff (oben) sowie echte Zahnseide (unten)

Mindestens 30% (bei Zahnproblemen besser 50%) Gemüse und Kräuter täglich essen. Vorschlag: vor jeder Mahlzeit testen, ob Wasser mit Heilerde schmeckt und bei Obst-Mahlzeiten erst einmal Gemüse essen, soviel es geht, dann erst das Obst. Abends möglichst kein Obst mehr essen. Dadurch läßt sich der Obstanteil leichter begrenzen bzw. senken.

Eigentlich weiß es jeder, es wird aber oft nicht konsequent genug beachtet: mit der Zahnbürste immer von Rot nach Weiß, d.h. vom Zahnfleisch in Richtung Zahn putzen, anderenfalls werden die Zahnhälse noch mehr strapaziert, weil das Zahnfleisch quasi weggeschoben wird. Neue Zahnbürste ca. alle 1-2 Monate. Zahnseide oder Zahnband benutzen. Echte Zahnseide hat den Vorteil, daß sie die Zahnzwischenräume durch ihre rauhe Oberfläche wirklich putzt, während das glatte Zahnband aus Kunststoff lediglich die Speisereste aus den Zahnzwischenräumen schieben kann.

Bei empfindlichem Zahnfleisch und schmerzenden Zahnhälsen kann eine sanfte Akupressur-Massage helfen, morgens und abends ca. 5 Minuten mit zwei Fingern. Dies regt die Durchblutung an und kräftigt das Zahnfleisch.

Zahnpflege bei stark geschädigten Zähnen

Wer sich langfristig roh ernähren möchte, kommt nicht umhin, sämtliche Fremdmaterialien aus den Zähnen entfernen zu lassen. Näheres kann man in dem Artikel Zahnfüllungen, Implantate, Transplantate und Rohkost nachlesen.

Die Zahnpflege gestaltet sich bei stark geschädigten Zähnen unter Umständen schwierig. Speisereste, die in den Vertiefungen und Höhlen der Zahnruinen nach jeder Mahlzeit hängen bleiben können, sind mit Hilfe einer Zahnbürste meist nicht zu entfernen. Ein geeignetes Hilfsmittel sind weiche Zahnstocher, mit denen man größere Nahrungsreste herausdrücken kann. Als hilfreich hat sich der Einsatz von Mundduschen erwiesen. Mit Hilfe eines Wasserstrahls lassen sich auch versteckt sitzende Speisereste herausspülen. So verhindert man, dass diese Reste im Mund zu faulen anfangen und dabei Säuren produzieren. Anschließend kann die Mundhöhle mit Salzwasser ausgespült oder kurz auf einem Miswak-Zweig gekaut werden.

Konsequente Rohkost-Ernährung verhindern zusammen mit einer natürlichen Zahnpflege und Mundhygiene den weiteren Verfall der Zähne, auch wenn diese schon stark geschädigt sind. Zur Mundhygiene gehört nicht nur das Entfernen von Speiseresten aus Zahnzwischenräumen und Zahnruinen, sondern auch die Reinigung der Zunge, deren Bedeutung oft unterschätzt wird. Eine tägliche Reinigung des Zungenrückens mit einer geeigneten Zahnbürste oder einem Zungenschaber ist besonders am Anfang der Umstellung auf Rohkost empfehlenswert. Später ist dies nicht mehr notwendig, da sowohl Zahn- wie auch Zungenbelag eine Folge der falschen Ernährung sind und nach der Umstellung auf Rohkost nach und nach verschwinden.

Miswak

Für und Wider verschiedener Zahnputzmittel

  • überhaupt nicht putzen Eventuell möglich bei langjährigen, gut entgifteten, instinktsicheren Rohköstlern mit kariesfreien gesunden Zähnen, ansonsten dürfte dies nicht zu empfehlen sein
  • nur mit Wasser putzen (könnte unter Umständen ausreichend sein)
  • mit ca. 1%--5%-Meersalzlösung Meersalz enthält über 25 Elemente und ist deshalb wertvoll für den Organismus, viele Rohköstler haben gute Erfahrungen beim Zähneputzen damit gemacht; viele stört allerdings der Geschmack und manche Zahnärzte sagen, Salzlösung sei für Zähne und Zahnfleisch zu aggressiv. Wenn man die Salzlösung als zu aggressiv empfindet, sollte man die Konzentration reduzieren
  • feingemahlene Heilerde oder Tonerde Natürlich und mineralstoffreich, ist aber nur für gelegentliches Großreinemachen geeignet, da der Abrieb sehr stark ist
  • Natriumbikarbonat/Kaisernatron Soll gut putzen und mineralisieren;
  • oder eine Mischung zum Beispiel 1:20 aus (Stein-)Salz und Tonerde oder aus Tonerde mit Natriumbikarbonat
  • Zahnpasta aus dem Bioladen Auf jeden Fall besser als konventionelle Zahnpasta, aber unter Rohkost-Gesichtspunkten ist auch die Bio-Zahnpasta noch zu unnatürlich und chemisch.
  • Zahnpulver "Dentasana" Ein reines Naturprodukt aus fein gemahlenen chinesischen Kräutern, Rinden und Wurzeln, soll durch seine antibakterielle Wirkung für weißere Zähne sorgen; einige Zahnärzte halten es für die Zahnpflege jedoch nicht für ausreichend. Das Pulver gibt es in der Apotheke.
  • Miswak Ebenfalls ein Naturprodukt, nämlich ein Zweig vom Zahnbürstenbaum (Salvadora persica). Man kaut ein Ende des Zweiges, bis es auffasert und kann ihn dann zum Säubern der Zähne benutzen. Dies kann mit Wasser oder trocken geschehen. Beim Putzen abbrechende Holzfasern spuckt man aus. Miswak hat einen hohen Fluorid-Gehalt und soll sich deswegen positiv auf die Zähne auswirken.

Zahnärzte-Liste

siehe Ärzte, Heilpraktiker und sonstige Helfer.

Artikel

Literatur

Thomas Klein: Energieverlust und Krankheit durch Zahnherde.
Ein Wegweiser zu Selbsthilfe und Heilung.
2007 Hygeia, 3., erweiterte Auflage, 301 Seiten. ISBN 3-000-13015-2.
Dirk Schreckenbach: An jedem Zahn hängt auch ein ganzer Mensch. Portal zur Gesundheit 2004, 164 Seiten. ISBN 3-000-11929-9
Dirk Schreckenbach: Zahngeflüster.
Die Zähne, Spiegelbild deiner Seele.
2006 Portal zur Gesundheit, 191 Seiten. ISBN 3-981-08275-3.
Ulrich Volz, Hauke Heinzel, Martin Lambrich u. a.: Zähne gut - alles gut.
Wie Zähne Ihre Gesundheit beeinflussen. Alles über Zahnherde, Parodontose und Zahnersatz. So erhalten Sie Ihre Zähne auf Dauer gesund und schön.
2004 Haug Sachbuch, 173 Seiten, mit zum Teil farbigen Abbildungen. ISBN 3-8304-2165-6
Buchbesprechung und Kapitelübersicht

Informationen im Internet

  • toxcenter.org: Informationen über die Nebenwirkungen von Implantaten
  • Zahnarzt und Gesundheit: Vortrag von Dr. Johann Georg Schnitzer
  • paradise.now.net: Einfache und natürliche Maßnahmen bei Zahnschmerzen und für die Zahngesundheit
  • Integrative Zahnheilkunde: Diese Seite richtet sich an Ärzte, Zahnärzte, Heilberufler und Patienten mit Interesse an komplementären, die zahnmedizinische Konvention ergänzenden Methoden.