Zaunrübe, zweihäusige

Aus Rohkost-Wiki
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Wissenschaftliche Namen: Bryonia dioica
Synonyme: Faulrübe, Feuerwurzel, Gichtrübe, Heckenrübe, Heilige Rübe, Hundskürbis, Hundsrebe, Rotbeerige Zaunrübe, Rotfrüchtige Zaunrübe, Spanische Rübe, Stickwurz, Teufelsrübe, Tollrübe, Weißer Enzian, Zaunranke, Zaunrebe, Zweifrüchtige Zaunrübe.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Kürbisartige Cucurbitales
  • Familie: Kürbisgewächse Cucurbitaceae
  • Gattung: Zaunrübe Bryonia
  • Art: Zweihäusige Zaunrübe
Zaunrübe
Zaunrübe, Blatt
Zaunrübe, Blüte

Beschreibung

Blütezeit: Juni bis September.

Vorkommen: West- Mittel-, Südeuropa; Unkrautbestände auf Schuttplätzen, Wege, Gebüsche, Zäune; liebt lockeren kalkhaltigen Lehmboden; zerstreut.

Kennzeichen: Zweihäusige, bis zu vier Meter hoch kletternde Staude mit rübenförmiger Wurzel; Stängel rauhaarig mit spiralig gedrehten, unverzweigten Ranken; Blätter fünflappig, der mittlere kaum länger als die seitlichen, beidseitig rauh, ganzrandig oder stumpf gezähnt; blattachselständige Doldenrispen, Blütenkrone fünf- bis siebenzipflig, gelb, grün geadert, doppelt so lang wie die Kelchblätter, männliche Blüten langstielig, weibliche kurzstielig; Beeren scharlachrot, kugelig, fünf bis acht Millimeter im Durchmesser.

Verwechslung: Ist mit der Weißen Zaunrübe Bryonia alba möglich. Diese ist einhäusig, besitzt einen längeren mittleren Blattlappen, die Blütenkrone ist so lang wie der Kelch und hat schwarze Beeren. Ihre Heimat ist Ost- und Südosteuropa, in Mitteleuropa ist sie nur eingebürgert.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blätter und Triebspitzen von Mai bis September.

Die Blätter und Triebspitzen schmecken würzig. Über den Verzehr der Früchte liegen noch keine Rohkost-Erfahrungen vor, sie sollen sehr scharf schmecken, gelten als stark abführend und können zu Erbrechen führen.

Wissenswertes

Namensgebung: Zaunrübe heisst die Pflanze, da ihre Wurzel rübenähnlich aussieht und sie bevorzugt an Zäunen wächst. Eine alte Bezeichnungen für die Zaunrübe war auch "Faulrübe", da die Wurzel einen widerlichen Geruch verströmt.
Der botanische Gattungsname Bryonia entstammt dem griechischen Wort bryein = wachsen und bezieht sich auf das schnelle Wachstum der Pflanze. Der Artname dioica bedeutet zweihäusig.

Heilkunde: In der Volksheilkunde gilt sie als starkes Abführmittel und wird innerlich und äußerlich gegen Rheuma und Gicht eingesetzt. Bei einer Überdosierung kann es zu zellschädigenden Wirkungen kommen, so dass die Zaunrübe heute nur noch in homöopathischen Zubereitungen angewendet wird.

Magie/Brauchtum: Geschlecht: maskulin; Planet: Mars; Element: Feuer; Magische Kräfte: Bildmagie, Geldmittel, Schutz.
Die rübenförmige Pfahlwurzel wurde früher als Ersatz für die seltene Alraunwurzel verwendet.
Wenn man Geld neben die Wurzel legt, soll es sich vermehren, solange man es dort liegen lässt. Man hat die Wurzel auch als Schutz vor schlechtem Wetter in Häusern und Gärten aufgehängt.