Bericht: Mehrtägiges Fasten nach 15 Jahren Rohkost

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Autor: Susanne im Mai 2022


Nach 15 Jahren omnivorer Rohkost entschließe ich mich im Mai 2022 das erste Mal seit meiner Umstellung für ein paar Tage zu fasten. In den 15 Jahren habe ich zwar ein paar Mal für ein oder zwei Tage auf Nahrung verzichtet, dann aber meist aufgrund akuter Beschwerden. Akute Beschwerden liegen dieses Mal jedoch nicht vor: Ich will einfach wissen, wie es sich anfühlt, als langjährige Rohköstlerin zu fasten.

Der erste Fastentag geht problemlos und ohne besondere Anstrengung vorüber. Wahrscheinlich, weil ich vierundzwanzigstündiges Intervallfasten öfters praktiziere. Nach achtundvierzig Stunden setzt dann allerdings der große Hunger ein und der abendliche Spaziergang fällt deutlich schwerer als sonst.

Am dritten Fastentag fühle ich mich morgens wie gerädert, außerdem wache ich mit leichten Kopfschmerzen auf. Mit viel Wasser, einem Teelöffel Jacob’s Basenpulver und einem Sonnenbad auf der Terrasse gelingt es mir jedoch, den Vormittag einigermaßen zu überstehen. Nachmittags bewältige ich immerhin einen längeren Spaziergang. Was mich freut: Abends kann ich trotz Hungergefühl recht gut einschlafen und bisher ist die Nachtruhe besser als gedacht. Das ändert sich erst in der vierten Nacht: Von Nachtruhe kann hier nicht mehr die Rede sein, ich liege mehrere Stunden lang wach. Eigentlich heißt es ja, dass nach dem dritten Fastentag das Hungergefühl nachlässt, aber das ist bei mir nicht der Fall.

Am fünften Tag ist ein körperliches Symptom besonders auffällig: Die Nase tropft und tropft. Dieses Symptom verschwindet einen Tag später wieder. Was mir noch auffällt: Meine Zunge ist sehr sauber und im Gegensatz zu früheren Fastentagen fehlt das Phänomen der Landkartenzunge. Am sechsten Fastentag fällt mir der Verzicht auf Nahrung dank einer 10 Kilometer langen Wanderung recht leicht, der siebte Tag wiederum ist eine ziemliche Herausforderung: Ich fühle mich kraftlos und elend.

Nach acht mal vierundzwanzig Stunden beende ich die Fastenperiode. Nicht wie üblich und wie empfohlen mit etwas Obst oder Gemüse, sondern mit Leber und Lunge vom Lamm. Auch an den nächsten beiden Tagen gibt es Innereien vom Lamm, hinzu kommt etwas Fleisch vom selben Tier. Nach drei Tagen fühle ich mich dann endlich wieder einigermaßen fit.

Ob das Fasten gesundheitlich etwas gebracht hat, kann ich nicht sagen, da keine akuten Beschwerden vorlagen. Aber es war eine interessante Erfahrung und ich kann mir durchaus vorstellen, diese irgendwann zu wiederholen. Obwohl ich glaube, dass omnivore bzw. instinktive Rohkost zur Entschlackung wahrscheinlich wesentlich wirkungsvoller ist, als reines Fasten: Im Normalfall sucht man sich nämlich instinktiv die Lebensmittel aus, deren Inhaltsstoffe zum Abbau und zur Ausscheidung anormaler Moleküle und Giftstoffe benötigt werden.