Tamarillo

Aus Rohkost-Wiki
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Wissenschaftliche Namen: Solanum betacea syn. Cyphomandra betacea
Synonyme: Baumtomate.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Nachtschattenartige Solanales
  • Familie: Nachtschattengewächse Solanaceae
  • Gattung: Nachtschatten Solanum
  • Art: Tamarillo

Zur Gattung Solanum gehören ca. 1500 Arten, darunter eine Reihe von Nutzpflanzen:

Tamarillo
Tamarillo, halbiert

Beschreibung

Herkunft und Verbreitung: Die Baumtomate stammt aus den Anden (Bolivien, Ecuador, Peru); weltweit kultiviert, Hauptanbaugebiet ist Neuseeland.

Kennzeichen: Immergrüner Strauch oder kleiner, zwei bis sieben Meter hoher Baum mit gedrungenem, kurzem Stamm und dicken biegsamen Ästen; Blätter wechselständig lang gestielt, herzförmig zugespitzt, bis dreißig Zentimeter lang und fünfzehn Zentimeter breit, weich fein behaart, duften beim Zerreiben unangenehm; Blüten sternförmig, rosa bis hellblau; Beerenfrucht hühnereiergroß, reif orange, tomaten- oder pupurrot, gelegentlich auch violett oder gestreift; Fruchtsschale glatt, fest, etwas lederig.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Tamarillos schmecken erfrischend süß-säuerlich. Zum Verzehr können die Früchte halbiert und das pflaumenartige Fruchtfleisch aus der Schale gelöffelt werden. Die Kerne sind essbar, die Schale enthält Bitterstoffe.

Saison: Die Tamarillo ist fast das ganze Jahr über erhältlich.

Lagerung/Haltbarkeit: Gekühlt sind sie mehrere Wochen lang haltbar.

Anzucht: Die Baumtomate kann als Kübelpflanze gezogen werden. Der Boden sollte der besseren Standfestigkeit wegen leicht lehmig sein. Den Samen aus der Frucht lösen und einen Tag trocknen lassen. Die Keimzeit beträgt zwischen ein und zwei Wochen. Wegen der schnellen und starken Wurzelbildung ist es sinnvoll, die Pflanzen entweder gleich in separaten Töpfen anzuziehen oder bald zu pikieren. Umtopfen ist erst dann erforderlich, wenn der Ballen vollständig durchwurzelt ist.
Lichtbedarf: Die Baumtomate ist sehr anspruchslos und kann relativ dunkel kultiviert werden, wenngleich auch pralle Sonne nach Gewöhnung nicht schadet.
Wasserbedarf: Der Wasserbedarf ist hoch bis sehr hoch. Bei großer Hitze hängen die Blätter um die Mittagszeit mitunter schlaff herunter, was ein Zeichen für Wassermangel ist. Trotz des hohen Wasserbedarfs ist die Pflanze sehr empfindlich gegenüber Staunässe. Auf Übertöpfe sollte daher möglichst verzichtet werden.
Temperatur: Im Sommer steht die Pflanze gern warm, wobei der Wasserbedarf mit steigender Temperatur stark ansteigt. Im Winter genügen 5°C. Kleine Pflanzen können auch bei Raumtemperatur überwintert werden. Im Sommer ist der bevorzugte Platz draußen.
Sonstiges: Die Baumtomate kann zurückgeschnitten werden, wenn ihre Größe Platzprobleme nach sich zieht. Sie ist zwar nicht frostbeständig, treibt aber nach leichten Frostschäden problemlos wieder aus. Faule bzw. matschige Stellen müssen entfernt werden. Unter Umständen bleibt nur ein blattloser, dicker Stängel mit abgeschnittener Spitze übrig, der wieder austreibt.
Regelmäßige Düngergaben fördern das Wachstum. Es sollte stickstoffreduzierter Dünger (Kakteendünger) verwendet werden.
Baumtomaten werden oft von Blattläusen befallen. Diese schädigen die Pflanze aber meist nicht nachhaltig.
Fruchtbildung/Ernte: Ab dem zweiten Jahr kommt es zur Blütenbildung. Sie sind rosa-weiß und hängen an einem rispenförmigen Blütenstand nach unten. Die Blüten der Baumtomate ist normalerweise selbstbefruchtend. Zur Befruchtung sind Wind und Bienen wichtig. Bleiben die Blüten unbefruchtet, fallen sie frühzeitig ab.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 86,0
Kohlenhydrate 10,6
Eiweiße 1,7
Fette 0,8
Rohfasern nicht bekannt
Mineralstoffe 0,5

Wissenswertes

Namensgebung: Der Gattungsname Solanum ist der lateinische Name des Schwarzen Nachtschattens, vom lateinischen Wort solamen = Trost abgeleitet, wahrscheinlich wegen der schmerzlindernden Wirkung der Pflanze. Der Artname betacea leitet sich vom lateinischen betaceus ab und war der lateinische Name der Roten Beete. Er bezieht sich auf die Farbe der Früchte. Weil sie im Anschnitt wie Tomaten aussehen, werden sie auch Baumtomaten genannt.

Heilkunde: Die Blätter der Pflanze werden in der ecuadorianischen Volksmedizin als Mittel gegen Halsschmerzen verwendet.

Nutzpflanze: Die Baumtomate wird von den Indios schon seit Jahrhunderten kultiviert.