Bärwurz

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Wissenschaftliche Namen: Meum athamanticum
Synonyme: Baerpudel, Bärwurz, Barekümmel, Bärendill, Bärenfenchel, Bärkümmel, Bärmutterkrut, Bärnzotten, Bärwurzel, Berwurtz, Dillblattwurz, Gewöhnliche Bärwurz, Herzwurz, Köppernickel, Mutterwurz, Wilder Fenchel.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Doldenblütlerartige Apiales
  • Familie: Doldenblütler Apiaceae
  • Unterfamilie: Apioideae
  • Gattung: Bärwurz Meum
  • Art: Bärwurz

Beschreibung

Blütezeit: Mai bis August.

Vorkommen: Europa, bis 2200 Meter; Wiesen und Weiden der Mittelgebirge und Alpen, lichte Laubwälder; kalk- und stickstoffsalzarme, humose, steinig-lockere Lehmböden.

Kennzeichen: Mehrjährige, dreißig bis fünfzig Zentimeter hohe, krautige Pflanze; Stängel aufsteigend bis aufrecht, fein gerillt, kahl, oben spärlich verästelt und mit nur ein bis zwei Stängelblättern; Blätter dunkel(gelb)grün, drei- bis mehrfach gefiedert, mit haarfeinen, bis fünf Millimetern langen Zipfeln; Blütenstand aus Dolden erster und zweiter Ordnung, entweder ohne Hüllblätter oder mit nur ein bis fünf Hüllblättern, sechs bis fünfzehn Dolden zweiter Ordnung, Blüten gelblichweiß, vor allem äußere Blüten oft weinrot bis rotviolett überlaufen, um drei Millimetern im Durchmesser; Frucht länglich, sechs bis acht Millimeter lang, kantig gerippt; Wurzelstock dick, am oberen Ende mit faserigem Schopf aus abgestorbenen Blattresten.

Verwechslung: ist mit anderen Doldenblütlern möglich.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blätter und Wurzel April bis August, Samen im Herbst.

Die Bärwurzblätter riechen zerrieben sehr intensiv. Der Geschmack erinnert an den von Liebstöckel und ist würzig.

Kultur im eigenen Garten: Die Bärwurz liebt einen sonnigen bis halbschattigen Platz und sandig-lehmige, feuchte Böden. Die Vermehrung erfolgt durch Wurzelteilung nach der Blüte, es reichen schon kleine Wurzelstücke, um daraus eine Pflanze zu ziehen. Die Aussaat ist schwierig.

Wissenswertes

Namensgebung: Der Gattungsname Meum geht auf das griechische meon zurück, das vielleicht aus meion = kleiner entstanden ist. Nach Plinius geht der Artname athamanticum auf den König Athamas von Orchomenos zurück.

Heilkunde: Die Wirkung wird als aphrodisisch, appetitfördernd, entblähend, entgiftend, harntreibend, herzstärkend, tonisierend und wärmend beschrieben.
Die Bärwurz ist in der Volksheilkunde als appetitanregendes und verdauungsförderndes Mittel bekannt. Sie soll auch bei Menstruationsstörungen helfen und als sogenanntes "Mutterkraut" die Geburt erleichtern. Die frischen gequetschten Blätter können als Umschlag gegen Hautkrankheiten oder Gichtschmerzen eingesetzt werden.

Mythos/Geschichte: Im Volksglauben und der Mythologie gilt die Bärwurz als Jungbrunnenelixier. Die Wurzel wurde deshalb auch bei Altersschwäche eingesetzt.