Fasten

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Fasten im Sinne einer natürlichen Lebensweise ist ein vollständiger Verzicht auf jede Art fester und flüssiger Nahrung für einen zeitlich begrenzten Zeitraum. Am nächsten kommt dieser ursprünglichen Form des Fastens das reine Wasserfasten. Intervallfasten, das heißt, der sechzehn- oder vierundzwanzigstündige Verzicht auf Nahrung, das Fasten mit frisch gepressten Säften oder das Früchtefasten sind modifizierte, etwas mildere Formen des reinen Wasserfastens. Andere in unserer Kultur entstandene Fastenarten wie das Heilfasten nach Buchinger, die Schroth-Kur oder die Mayr-Kur sind für Menschen, die sich einer natürlichen Lebensweise annähern wollen, nicht zu empfehlen.

Fasten ist keine kulturelle Errungenschaft, sondern auch im Tierreich bekannt: einmal instinktiv bedingt, um die Heilung von Krankheiten und Verletzungen zu beschleunigen, oder aber als Folge biologischer Zwänge: Es dient zur Überbrückung von Zeiten, wenn keine Nahrung zur Verfügung steht.

Zum Beispiel fasten einige Vogelarten, um sich während der Brutzeit nicht von der Brut zu entfernen. Zugvögel fasten während der Wanderung bei gleichzeitiger intensiver körperlicher Aktivität. Winterschlafhaltende Tiere dagegen reduzieren ihren Energieverbrauch durch lethargische Zustände. Königspinguine überleben bei antarktischer Kälte extrem lange Perioden ohne Nahrung und legen und bebrüten während dieser Zeit ihre Eier.

Jahreszeitlich bedingte Schwankungen im Nahrungsangebot prägen den Stoffwechsel aller Lebewesen. Die Fähigkeit, sich diesen Schwankungen durch Depotbildung und deren Mobilisierung anzupassen, ist Voraussetzung für das Überleben der verschiedenen Lebewesen, auch des Menschen.

Der Mensch der modernen Industriegesellschaften kennt Fasten als Folge eines äußeren Zwanges kaum noch, denn Nahrungsmittel stehen das ganze Jahr über in ausreichender Menge zur Verfügung. Die Frage stellt sich, ob Fasten im Zuge einer Annäherung an eine natürliche Lebensweise freiwillig durchgeführt werden soll, indem man eine Nahrungsmittelknappheit imitiert. Die Wissenschaft ist mittlerweile der Ansicht, dass Jäger- und Sammler-Gesellschaften sehr viel seltener in eine Knappheit an Nahrung gekommen sind als Ackerbauer und Fastenzeiten daher vor der Sesshaftigkeit des Menschen und dem Übergang zum Ackerbau kaum nötig waren: Hungern als Ausnahme.

Fasten ist aber auf jeden Fall dann sinnvoll, wenn der Körper instinktiv jede Art von Nahrung während einer Krankheit ablehnt. Eine willentliche Unterbrechung der Nahrungszufuhr um den Körper zu entschlacken, ist dagegen mit Vorsicht zu betrachten. Eine Ernährung mit natürlichen Lebensmitteln ist zu diesem Zweck wahrscheinlich sehr viel wirkungsvoller, da der Körper sich instinktiv die Lebensmittel aussucht, deren Inhaltsstoffe er zum Abbau und zur Ausscheidung vorhandener anormaler Moleküle und Giftstoffe benötigt. Fehlen wichtige zur Ausscheidung benötigte Stoffe, so kommt es oft nur zu einer Umverteilung vorhandener Schlacken.

Allgemein kann man sagen, dass dem Fasten bei konsequenter Rohkosternährung keine so große Bedeutung zukommt wie bei der Kochkost, da die Zufuhr anormaler Moleküle, die nicht verwertet und im Körper abgelagert werden, auf ein Minimum reduziert wird. Übrig bleibt die Belastung mit Umweltgiften, denen man sich auch durch eine natürliche Lebensweise und Ernährung nicht entziehen kann.

Erfahrungsbericht

Bericht: Mehrtägiges Fasten nach 15 Jahren Rohkost