Morchel, Speise-

Aus Rohkost-Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen

Wissenschaftliche Namen: Morchella esculenta syn. Morchella esculenta var. rotunda
Synonyme: Gelbe Speisemorchel, Mairogal, Maimorchel, Maipilz, Mauracherl, Rund-Morchel

Systematik

  • Reich: Pilze Fungi
  • Unterreich: Dikarya
  • Abteilung: Schlauchpilze Ascomycota
  • Unterabteilung: Echte Schlauchpilze Pezizomycotina
  • Klasse: Pezizomycetes
  • Ordnung: Becherlingsartige Pezizale
  • Familie: Morchelverwandte Morchellaceae
  • Gattung: Morcheln
  • Art: Speise-Morchel

Die Gattung Morchella enthält unter anderem folgende in Europa vorkommende Arten:

  • Spitz-Morchel Morchella elata
  • Käppchen-Morchel Morchella semilibera
  • Steppen-Morchel Morchella steppicola
  • Strickmuster-Morchel Morchella vaporaria
Speise-Morchel

Beschreibung

Vorkommen: Europa, Nordamerika; (Au-)Wälder, Parks, Gärten, Waldränder, Waldwiesen, Gebüsche, Holzabfälle, Brandstellen; feuchte, lehmige, basische Böden (Zeigerpflanzen: Leberblümchen, Scharbockskraut, gelbes Windröschen, hohler Lerchensporn, Bärlauch); Frühling.

Merkmale:

  • Hut fünf bis fünfzehn Zentimeter hoch, drei bis neun Zentimeter im Durchmesser, Farbe variabel, gelb, hellbraun, graugelb, grüngelb, unregelmäßig wabenartig, hohl, Habitus eiförmig, manchmal stumpfkegelig
  • Stiel hohl, weißlich bis cremefarben
  • Fleisch weißlich bis hellgelb, brüchig, wachsartig, hohl
  • Sporenpulver hell, cremefarben, ellipsoid

Verwechslung: Graubraune Speisemorchel Morchella rotunda var. esculenta, Gemeine Morchel Morchella vulgaris, Dickfüßige Morchel Morchella crassipes, Rundmorchel Morchella rotunda, Braune Morchel Morchella umbrina, Spitzmorchel Morchella elata, Frühjahreslorchel Gyromitra esculenta, Riesenlorchel Gyromitra Gigas, Zipfellorchel Discina Fastigiata.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Der Geruch ist angenehm würzig, pilzig.

Die Speisemorchel gilt als essbar, allerdings nur in gegartem Zustand. Wie alle Morcheln enthält sie das gastrointestinal reizende, krebserzeugende Gift Hydrazin, eine anorganische Stickstoffverbindung, die durch hohe Temperaturen zerstört wird. Sechs bis acht Stunden nach dem Verzehr roher Morcheln soll das sogenannte Morchella-Syndrom auftreten. Es ist durch Trunkenheitsgefühl, Zittern, Gleichgewichtsprobleme, Schwindel, Bewegungsstörungen und Blackouts gekennzeichnet.

Es ist nicht bekannt, ob der Ernährungsinstinkt vor dem Verzehr warnt.

Wissenswertes

Morcheln können Schadstoffe wie Schwermetalle und Pestizide aufnehmen und speichern.

Namensgebung: Der Gattungsnamen Morchella bzw. der deutsche Name "Morchel" kann sich von der althochdeutschen Bezeichnung morhel = kleine Möhre, dem lateinischen Namen morum = Maulbeere oder vom vulgärlateinischen Wort mauricula = kleine Mohrin herleiten. In Österreich ist die Speise-Morchel auch unter dem Namen "Mailing" bekannt, da er auch hauptsächlich im Mai zu finden ist.

Heilkunde: Die Speisemorchel wird in der traditionellen chinesischen Medizin zur Behandlung von Verdauungsstörungen, überschüssigem Auswurf und Kurzatmigkeit verwendet.

Inhaltsstoffe: Phenolsäure, Tocopherole, Polysaccharide, B-Vitamine, Vitamin D, Mineralstoffe (Eisen), Guanosinmonophosphat, Glutaminsäure, Asparaginsäure, Aminosäuren, Adenosinmonophosphat, Uridinmonophosphat, Hydrazin.