Waldmeister

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Wissenschaftliche Namen: Galium odoratum syn. Asperula odorata
Synonyme: Duftendes Labkraut, Gliederkraut, Halskräutlein, Herzfreude, Herzfreund, Leberkraut, Mäschtee, Maiblume, Maikraut, Sternleberkraut, Tabakskraut, Waldmannkraut, Waldtee, Waldmännchen, Waldmutterkraut.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Enzianartige Gentianales
  • Familie: Rötegewächse Rubiaceae
  • Gattung: Labkräuter Galium
  • Art: Waldmeister

Zur Gattung der Labkräuter gehören 250 bis 400 Arten.

Blühender Waldmeister
Waldmeister, Frucht

Beschreibung

Blütezeit: Mai bis Juni.

Vorkommen: Europa, bis 1800 Meter; in krautreichen Buchen-und Laubmischwäldern; fehlt auf kalkarmen Böden.

Kennzeichen: fünfzehn bis dreißig Zentimeter hohe, ausdauernde Pflanze; Stängel nicht verzweigt, kantig; Blätter dunkelgrün, länglich mit deutlicher Spitze, charakteristisch zu sechst oder neunt quirlig um den Stängel stehend, stockwerkartig übereinander; Blüten klein, weiß, trichterförmig, am Stängelende in doldenähnlichen Blütenständen stehend; nußartige Spaltfrüchte mit Widerhaken:
Die Blätter entwickeln beim Welken den typischen Waldmeister-Geruch.

Verwechslung: Mit anderen Labkräutern, die ebenso zu verwenden sind. Der Geruch, der beim Verwelken entsteht, ist jedoch unverwechselbar.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Das grüne Kraut im Frühjahr vor der Blüte.

Der Geschmack der frischen Waldmeisterblätter ist herb, leicht zusammenziehend. Der typische Waldmeisterduft entfaltet sich erst bei angetrockneten Blättern.

Kultur im eigenen Garten: Wächst auf feuchtem, neutralem bis alkalischem Boden im Schatten, d.h. unter Büschen und Bäumen. Die Vermehrung erfolgt durch reife Samen im Sommer und durch Teilung im Frühjahr oder Herbst. Die unterirdischen Ausläufer verbreiten sich sehr schnell. Die Pflanze soll immer mit der Schere geerntet werden, denn wenn die Wurzeln verletzt werden, verschwindet er mit der Zeit.

Wissenswertes

Namensgebung: Der Gattungsname Galium kommt aus dem Griechischen: gala = Milch: Die Labkräuter sollen ein Enzym enthalten, das wie das Labferment aus dem Kälbermagen die Milch gerinnen lässt. Der Artname odoratus kommt aus dem Lateinischen und bedeutet wohlriechend, duftend.

Heilkunde: Die Wirkung der Pflanze wird als antiseptisch, blutreinigend, gallentreibend, harntreibend, schweißtreibend, sedativ, tonisch und wundheilend beschrieben.
Der Waldmeister wird innerlich bei Thrombophlebitis, Krampfadern, Gallengangverlegung, Hepatitis, Gelbsucht und Schlaflosigkeit angewandt.

Nutzpflanze: Wegen seines angenehmen Duftes wird er als Motten- und Insektenschutz in die Kleiderschränke gehängt. Das Kraut wird auch in der Parfümindustrie verwendet.

Mythos/Geschichte: Der Wonnemonat Mai galt in den alteuropäischen Kulturen als eine besonders günstige Zeit für die Empfängnis. Besonders in der Walpurgisnacht wurde die Wirkung des Waldmeisters genutzt.
Der Name Waldmännchen weist auf die Vorstellung eines Pflanzengeistes hin.

Magie/Brauchtum: Waldmeister wird zur Anziehung von Geldmitteln und Wohlstand mitgeführt und von Sportlern und Kriegern getragen, da er zum Sieg verhelfen soll. In einem Lederbeutel getragen, bewahrt er vor Schaden jeder Art. Wenn Waldmeister besonders stark duftet, steht Regen bevor.