Brunnenkresse

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Wissenschaftliche Namen: Nasturtium officinale syn. Rorippa nasturtium-aquaticum
Synonyme: Bachbitterkraut, Bachkresse, Bitterkresse, Bittersalat, Bornkassen, Kersche, Paderkerse, Wasserkresse, Wassersenf, Weisse Kresse

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Capparales
  • Familie: Kreuzblütengewächse Brassicaceae
  • Gattung: Sumpfkressen Rorippa
  • Art: Echte Brunnenkresse
Brunnenkresse
Brunnenkresse, Blatt
Brunnenkresse, Blüte

Beschreibung

Blütezeit: Mai bis September

Vorkommen: Europa, Asien, Nordamerika, Mitteleuropa, bis 2400 Meter; Quellen, Bächen, Gräben mit fließendem Wasser; selten.

Kennzeichen: Zehn bis achtzig Zentimeter hohe, ausdauernde, immergrüne Wasserpflanze; Stängel niederliegend, basal kriechend, fleischig, kahl und rund; Blätter dunkelgrün, fleischig, kahl, gefiedert, Blättchen rundlich bis elliptisch, das Endblättchen meist größer; Blüten weiß, klein, in Trauben, vier gleiche Kelchblätter, vier kreuzständige Kronblätter, vier lange und zwei kurze Staubblätter; Schoten länglich, mit vier Reihen von Samen; sproßbürtige Wurzeln an dem kriechenden, basalen Teil des Stängels.

Verwechslung: Die Brunnenkresse kann mit dem Bitteren Schaumkraut Cardamine amara verwechselt werden: sie besitzt im Gegensatz zu diesem einen hohlen Stängel.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Die Blätter von März bis September, die scharfen Samen von September bis Oktober als Pfeffer oder Senfersatz.

Zerriebene Blätter riechen scharf. Der Geschmack der Blätter ist ebenfalls mehr oder weniger scharf.

Kultur im eigenen Garten: Die Pflanze kann im Garten als Teichbepflanzung angebaut werden. Brunnenkresse benötigt, um sich richtig entwickeln zu können, sauberes Wasser und einen schattigen Standort. Gesät wird von Ende Mai bis Anfang Juli in einer wasserdichten Aussaatschale. Nach der Aussaat wird der Samen leicht mit Erde abgedeckt und feucht gehalten. Nach sieben bis einundzwanzig Tagen keimt die Brunnenkresse. Sie sollte immer gut in Wasser stehen.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 93,5
Kohlenhydrate 2,03
Eiweiße 1,6
Fette 0,3
Rohfasern 1,47
Mineralstoffe 1,1

Wissenswertes

Heilkunde: Die Wirkung wird als antibakteriell, blutreinigend, fiebersenkend, harntreibend, schleimlösend und stimulierend beschrieben.
Die Brunnenkresse wurde schon in der Antike geschätzt. Diskruides verordnete sie als harntreibendes Mittel. Hildegard von Bingen empfiehlt "burncrasse" gegen Gelbsucht, Verdauungsschwäche und Fieber. Zu den Anwendungsgebieten in der Volksheilkunde gehören Katarrhe der Atemwege, entzündliche Erkrankungen der Harnwege, rheumatische Beschwerden, Hauterkrankungen und Entzündungen im Mund. Die Homöopathie gebraucht die Brunnenkresse bei Reizzuständen der ableitenden Harnwege.

Nutzpflanze: Bereits die Römer verwendeten die Brunnenkresse als Salat- und Gewürzpflanze. Den Höhepunkt ihrer Verbreitung hatte sie im 14. Jahrhundert in Frankreich, wo sie in großen Kulturen angebaut wurde.

Mythos/Geschichte: Die Brunnenkresse ist auf dem Genter Altar (1432) der Brüder Hubert und Jan van Eyck dargestellt.

Magie/Brauchtum: Die Griechen verwandten den Samen als Beimischung zu Liebestränken.