Hopfen, echter

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Wissenschaftliche Namen: Humulus lupulus
Synonyme: Bierhopfen, Hopfenzapfen, Hoppen, Hupfen, Wilder Hopfen, Zaunhopfen.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Rosenartige Rosales
  • Familie: Hanfgewächse Cannabaceae
  • Gattung: Hopfen Humulus
  • Art: Echter Hopfen
Echter Hopfen
Echter Hopfen, Blatt

Beschreibung

Blütezeit: Juni bis September.

Vorkommen: Europa, Asien, Nordamerika, bis 1500 Meter; Gebüsch und Wälder in der Nähe von Gewässern; liebt grundwasserdurchzogenen Lehmboden; stickstoff- und wärmeliebend; zerstreut.

Kennzeichen: Fünf bis sieben Meter hohes, ausdauerndes Schlinggewächs; Stängel einjährig, rechtswindend, kantig, rauh; Blätter gegenständig drei- bis fünflappig, rauh, am Rand stachelspitzig gezähnt; Blüten gelbgrün, zweihäusig, die männliche in Rispen, die weiblichen zahlreich, in hängenden, zapfenartigen Blütenständen, umschlossen von einem Deckblatt, bedeckt mit Drüsen, die das Sekret Lupulin enthalten; Wurzelstock ausdauernd.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Junge Sprossen von März bis Mai; Blüten von August und September; Wurzel im Frühjahr und Herbst.

Hopfen riecht stark aromatisch, der Geschmack ist würzig.

Kultur im eigenen Garten: Hopfen kann man als Zier- oder Kulturpflanze in Gartenmärkten kaufen. Er bevorzugt feuchte Böden in der Sonne oder im Halbschatten. Die Vermehrung kann im Frühjahr durch Kopfstecklinge von weiblichen Pflanzen erfolgen.

Wissenswertes

Heilkunde: Die Wirkung wird als antiseptisch, appetitanregend, krampflösend, schmerzlindernd, sedativ und verdauungsfördernd beschrieben.
Der Hopfen ist ein Hausmittel gegen Nervosität, Unruhe und bei Schlafproblemen. Außerdem wird Hopfen bei Wechseljahrs- und Magenbeschwerden und bei Migräne eingesetzt. Äußerlich wird er zur Behandlung von Wunden, Geschwüren, Ekzemen und Herpes verwendet. Durch die östrogenartige Wirkung stellt sich bei Männern, die über viele Jahre große Mengen an Bier konsumieren, eine "Verweiblichung" ein, es kommt zu einer Vergrößerung der Brustansätze.

Nutzpflanze: In der Aromatherapie werden die getrockneten Blüten in sogenannten Hopfenkissen zur Beruhigung und bei Schlafstörungen eingesetzt. Hopfen und seine Extrakte sind Bestandteil zahlreicher Arzneipräparate wie z.B. Schlafmittel.

Mythos/Geschichte: Der Hopfen wird in Deutschland seit dem 8. Jahrhundert angebaut. Seit dem Mittelalter wird er als Bierwürze verwendet. Damals war Bierbrauen Sache der Klöster, die damit auch die lustmindernde Wirkung des Hopfens nutzten. Hildegard von Bingen hat erstmals seine psychoaktiven und konservierenden Wirkungen beschrieben.

Magie/Brauchtum: Geschlecht: maskulin; Planet: Mars; Element: Luft; Magische Kräfte: Heilung, Schlaf.
Ein mit getrockneten Hopfenzapfen ausgestopftes Kissen sorgt für Ruhe und Schlaf. Die Zapfen werden auch für heilende Beutel und Räuchermischungen verwendet.