Behauptungszustand und Befragungszustand

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Dieser Artikel erläutert zwei grundlegende geistige Zustände und ihren Zusammenhang zur Ernährung mit Rohkost.

Definition

Unter "Behauptungszustand" wird ein geistiger Zustand von Menschen verstanden, der dazu führt, daß sie ohne Befassung mit einer Situation festlegen, was zu tun ist. Dieser Zustand ist sehr ähnlich einem blinden Agieren bzw. einem festen Planen zukünftiger Handlungen, ohne die Zukunft zu kennen. Im Gegensatz dazu steht der "Befragungszustand", der dazu führt, daß jemand eine Situation erst einmal einschätzt und auf sich wirken läßt, bevor er handelt.

Beide Zustände werden in einer Vielzahl alltäglicher Situationen angewendet, zum Beispiel

  • bei der Planung von Arbeitsabläufen
  • bei der Lösung von Problemen
  • beim Kontakt mit anderen Menschen
  • bei der Auswahl der Nahrung

Man kann allgemein sagen, daß der Befragungszustand einer offenen, unvoreingenommen Geisteshaltung entspricht, während der Behauptungszustand einer verschlossenen, voreingenommenen Geisteshaltung gleichkommt. Charakteristisch für einen dominierenden Behauptungszustand ist es ferner, für alles und jedes "Rezepte" von anderen zu verlangen und zwar keineswegs nur im gesundheitlichen Bereich. Das lateinische Wort recipere = annehmen, das die Basis des Wortes "Rezept" ist, bedeutet, daß jemand etwas annimmt, was ihm ein anderer gibt. Damit ist eine Anweisung gemeint, etwas Bestimmtes zu tun oder bestimmte Dinge zu beschaffen. Ein freier Geist braucht keine Rezepte sondern weiß selbst, was zu tun oder zu beschaffen ist.

Zustandekommen des Behauptungszustandes

Der Behauptungszustand ist zum größten Teil eine Folge geistiger Bequemlichkeit, denn er dient dazu, das zeit- und energieaufwendige Analysieren einer Situation zu vermeiden und stattdessen mit vorgefertigten Verhaltensweisen an sie heranzugehen. Oft geschieht dies in der Annahme, man habe das aktuelle Geschehen schon einmal erlebt und die alten Verhaltensmuster würden wiederum passen.

Zum Teil ist der Behauptungszustand eine Folge der Eigenschaft des Geistes, Gewohnheiten anzunehmen. Mit dieser Eigenschaft unterstützt der Geist seinen Besitzer, weil jener auf eine gewohnte Situation schneller reagieren kann als wenn er sie jedesmal vollständig neu analysieren müßte. Ein voll beweglicher Geist ist jedoch imstande, eine Situation sehr schnell einzuschätzen und zu erkennen, wann er mit erlernten Verhaltensweisen nicht mehr weiterkommt.

Verbreitung der beiden Zustände

Kinder und Tiere reagieren auf jede Situation in ihrem Leben offen und blitzschnell, befinden sich also im Befragungszustand. Erst mit fortschreitendem Alter verringert sich diese Beweglichkeit und macht einem Zustand Platz, der im Charakterbild des "Besserwissers" gipfelt, einem Menschen, der alles besser weiß als die anderen, aber scheitert, wenn er selbst das Problem lösen soll.

Unter Erwachsenen ist die Zahl geistig unbeweglicher Menschen sehr hoch, geschätzt 90%. Nur Angehörige bestimmter Berufe, die schnelles Umdenken erfordern, bleiben bis ins Alter geistig offen und beweglich. Solche Menschen tendieren dazu, sich auch nach dem Rückzug aus der Berufstätigkeit regelmäßig geistig zu betätigen und ihren Lebensabend aktiv und schöpferisch zu verbringen.

Ursachen für den Behauptungszustand

Nach dem im vorigen Abschnitt Gesagten ist klar, daß der Befragungszustand der normale Zustand eines Lebewesens ist, während der Behauptungszustand, der mit fortschreitendem Alter immer mehr zum dominierenden Zustand wird, krankhafter Art ist. Was sind aber die Ursachen für diese Entwicklung? Recht offensichtlich hat dieser Wechsel mit dem Lebensalter zu tun.

Als Hypothese für die Ursache des mit dem Lebensalter fortschreitenden Wechsels in den Behauptungszustand, der gleichbedeutend mit einer fortschreitenden Verringerung der geistigen Beweglichkeit ist, soll hier ein Mangel an langkettigen Fettsäuren in der Ernährung aufgestellt werden.

Die auf diesem Planeten dominierende Ernährungsform mit durch Kochen denaturierten Lebensmitteln ist traditionell stark getreidelastig. Getreide enthalten jedoch keine langkettigen Fettsäuren. Diese sind vielmehr in Fisch, Fleisch und Eiern enthalten, Lebensmitteln, deren Verzehr seit der Seßhaftwerdung des Menschen zugunsten des Getreides reduziert wurde bzw. aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte reduziert werden mußte. Einige Folgen dieser Umstellung werden in dem Artikel Getreide ist Opium für das Volk beschrieben.

Langkettige Fettsäuren sind nicht nur für die Entwicklung eines heranwachsenden sondern auch für den Betrieb eines erwachsenen Gehirns erforderlich. Das Gehirn befindet sich in einem permanenten Umbauprozeß, bei dem neuronale Verbindungen absterben und andere neu entstehen. Ferner sterben täglich Gehirnzellen ab und werden erneuert. Für diese Vorgänge ist eine gute Versorgung mit den langkettigen Fettsäuren nötig, aus denen das Gehirn besteht, denn diese können zum großen Teil nicht vom Körper synthetisiert werden. Entsprechend bezeichnet die Ernährungswissenschaft einige von ihnen als essentiell.

Ein Gehirn, das nicht ausreichend mit langkettigen Fettsäuren aus tierischen Lebensmitteln versorgt wird, führt auf der geistigen Ebene zum Verhaltensbild der geistigen Unbeweglichkeit. Beobachtungen an vielen Veganern, deren Verhalten oft durch Borniertheit, Rechthaberei und Besserwisserei gekennzeichnet ist, belegen dies. Besonders schlimm trifft es vegan ernährte Kinder, bei denen sehr oft eine stark verzögerte geistige Entwicklung festgestellt wird, die sich in den ersten Lebensjahren auch in einer verzögerten motorischen Entwicklung manifestiert.

Die Hypothese läßt sich damit so formulieren: Die Ursache des auf der Welt dominierenden Behauptungszustandes beim Menschen liegt im Mangel an langkettigen Fettsäuren, die für die Plastizität des Gehirns und damit für die geistige Beweglichkeit eines Menschen erforderlich sind. Dieser Mangel kommt durch die weltweit verbreitete Ernährung mit Getreide und dessen Folgeprodukten zustande.

Wechsel vom Behauptungs- in den Befragungszustand

Gemäß der im vorigen Abschnitt aufgestellten Hypothese zur Ursache des Behauptungszustandes ist es nötig, die getreidebasierte, denaturierte Mangelernährung zugunsten einer Ernährungsform aufzugeben, die alle vom Gehirn benötigten Nährstoffe in aufnehmbarer Form enthält. Diese Ernährung gibt es in Gestalt der Rohkost, die die gesamte natürliche Lebensmittelpalette miteinbezieht. Sie wird von allen Tieren praktiziert und in der Tat leidet kein Tier an geistiger Unbeweglichkeit.

Zwei Komponenten einer vielfältigen Rohkost sind für eine gute Ernährung des Gehirns am wichtigsten:

  • die Verschiebung der Lebensmittelpalette weg von Getreide hin zu Früchten und tierischen Lebensmitteln
  • die fehlende Erhitzung der Lebensmittel

Der erste Punkt bedeutet, daß Rohköstler sich wieder so ernähren wie unsere nichtseßhaften Vorfahren und sich auf diese Weise von den Nährstoffmängeln der getreidebasierten neuzeitlichen Ernährung befreien, also genug langkettige Fettsäuren zu sich nehmen. Der zweite Punkt bedeutet, daß die für die Ernährung des Gehirns wichtigen Fettsäuren in ihrer gesunden cis-Form vorliegen, statt in der durch Erhitzung und industrielle Herstellungprozesse entstehenden schädlichen trans-Form. Beide Komponenten zusammen sind erforderlich, um den Nährstoffmangel, der dem Problem der geistigen Unbeweglichkeit zugrundeliegt, zu beheben.

Es kommt jedoch noch ein dritter Punkt hinzu, der im geistigen Bereich zu lokalisieren ist und nur bei der Rohkost-Variante der instinktiven Ernährung zum Tragen kommt:

  • der Befragungszustand während des Essens

Wenn man sich instinktiv ernährt, hört man auf, seine Ernährung mit dem Verstand zu steuern, d.h. man verläßt den Behauptungszustand ("heute werde ich Pfirsiche zum Mittag essen") und begibt sich in den Befragungszustand ("was wird mir heute schmecken?"). Diese Ernährungsform wirkt daher als Therapie des eigenen Verhaltens und bringt den Praktizierenden mit der Zeit auch in anderen Bereichen des Lebens in den Befragungszustand.

Anwendungsgebiete des Befragungszustandes

Ein wichtiges Anwendungsgebiet des Befragungszustandes sind alltägliche Probleme, beispielsweise im Berufsleben oder Haushalt. Mit einer unvoreingenommenen Geisteshaltung löst man Schwierigkeiten viel schneller, als wenn man versucht, ein Problem in das Schema bereits früher erlebter Situationen zu pressen und die bisherigen Lösungsmuster anzuwenden. Generell konzentriert man sich auf Lösungen statt auf Probleme.

Ein weiteres Gebiet sind die persönlichen Beziehungen. Diese lassen sich genau so wenig wie die Ernährung mit dem Verstand regeln sondern nur mit dem Gefühl, unterstützt durch die Intuition. Wenn man den Befragungszustand auf Beziehungen anwendet, läßt man schnell von sinnlosen Vorstellungen und Wünschen ab und konzentriert sich auf das, was tatsächlich funktioniert. Im Allgemeinen werden Beziehungen dadurch entspannter und angenehmer.

Ein allgemeines Phänomen des Lebens im Befragungszustand ist es, daß man mit dem Unbekannten zurechtkommt statt sich vor ihm zu fürchten und es sogar willkommen heißt. Ferner tendiert man dazu, in den täglichen Situationen des Lebens Gelegenheiten zu sehen.

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